Weisheitszähne halten nicht das, was sie versprechen. Denn wer sie hat, wird mit Sicherheit nicht schlauer. Im Gegenteil: Meistens machen die sogenannten Achter sogar Ärger, weil sie den anderen Zähnen Platz wegnehmen. Richtig unangenehm kann es werden, wenn ein Nachzügler auf halbem Weg steckenbleibt oder sich verlagert.

Weisheitszähne bilden sich als letzte Backenzähne

Vor einigen tausend Jahren galt ein 30-Jähriger schon als alt und weise. Die Lebenserwartung war damals viel geringer als heute. Weil sich die letzten Backenzähne erst mit etwa 20 Jahren bildeten, machten es sich die Menschen einfach und nannten sie Weisheitszähne. Den Namen haben sie bis heute behalten.

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#FragDenZahnarzt: Was haben unsere Weisheitszähne mit der Steinzeit zu tun?

Was sich jedoch geändert hat, ist die Größe unseres Kiefers: Er ist kleiner geworden. Deswegen ist für die dritten Backenzähne kein Platz mehr. Bei den meisten müssen sie deshalb entfernt werden – bevor sie Ärger machen.

Durch den Platzmangel können sich die Weisheitszähne oft nicht in die Zahnreihe einordnen. Sie bleiben dann ganz oder teilweise im Kieferknochen stecken. Der Fachmann nennt diesen Zustand „retiniert“. Die Nachbarzähne leiden unter den Nachzüglern, weil die Weisheitszähne ihnen Druck machen. „Durch die Krone des Weisheitszahns bzw. das Umgebungsgewebe können die benachbarten Backenzähne geschädigt und Teile der Wurzel regelrecht aufgelöst werden“, schreibt die Bundeszahnärztekammer in der Patienteninformation „Operative Entfernung von Weisheitszähnen„.

Schwierig wird es, wenn sich die Weisheitszähne verlagern. Dann liegen sie quer im Kiefer rücken so nah an den Nachbarzahn heran, dass eine gründliche Reinigung an der Stelle nicht mehr möglich ist. So steigt das Risiko für Entzündungen und Karies!

Der Zahnarzt erkennt früh mögliche Probleme

In diesem Fall müssen die Achter raus. Wann eine Entfernung Sinn macht, entscheidet der Zahnarzt nach einer gründlichen Diagnose. Auf einem Röntgenbild erkennt der Fachmann bereits früh, wie die Achter im Kiefer liegen und ob sie für Probleme sorgen werden. Dann empfiehlt es sich, den Weisheitszähnen rechtzeitig zu ziehen. Wer ein bisschen weise ist, geht regelmäßig zum Zahnarzt und beugt Schäden durch die Nachzügler vor.