Die Leistung unseres Zahnhalteapparats wird zu wenig gewürdigt. Meistens interessieren wir uns nur für das Parodontium, wenn es krank wird. Dabei wären wir ohne den Gewebekomplex zahnlos. Wir erklären, wie es unseren Zähnen einen festen Halt gibt.
Wenn der Zahnhalteapparat nicht gesund ist: Volkskrankheit Parodontitis
Wieder hat es der Zahnhalteapparat in die deutsche TV-Landschaft geschafft – sogar in die Primetime. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ hat ein Zahnarzt ein Gel vorgestellt, das gegen Parodontitis helfen soll. Er fädelte den Deal ein und sicherte sich die Unterstützung der finanzstarken Unternehmer. Die erfahrenen Profis witterten ein gutes Geschäft.
Die chronische Entzündung des Zahnbetts ist immerhin Volkskrankheit in Deutschland und verursacht die meisten frühzeitigen Zahnausfälle bei Erwachsenen.
Parodontitis ist die häufigste Ursache für Zahnverlust mit all seinen Konsequenzen. DG PARO
Fester Halt für feste Zähne
Doch nicht nur der kranke Zahnhalteapparat verdient die Aufmerksamkeit eines Millionenpublikums. Mit dem Parodontium stellt uns die Natur eine hervorragende Basis für unsere Zähne, die regelmäßige Pflege benötigt.
Schließlich möchten wir ja weiterhin mit festen Zähnen essen, sprechen und lachen. Dafür müssen wir aber zunächst einmal wissen, wie ein gesunder Zahn überhaupt fest im Kiefer sitzen kann.
Der Aufbau des Zahnhalteapparats
Der Zahnhalteapparat besteht aus Zahnfleisch, Alveolarknochen, Wurzelzement und Wurzelhaut. Seine Aufgaben: den Zahn im Knochen zu verankern und die Kaukräfte aufzunehmen.
- Das Zahnfleisch: Den äußeren Abschluss bildet das Zahnfleisch, auch Gingiva genannt. Es schützt das Wurzelgewebe unter anderem gegen Einflüsse aus der Mundhöhle.
- Der Alveolarknochen: Der Zahn selbst steckt in einem Zahnfach, das vom Alveolarknochen gebildet wird.
- Das Wurzelzement: überzieht die gesamte Zahnwurzel. Die Schicht wird vom Zahnhals bis zur Zahnwurzel dicker – weil der Zahn dort besonders empfindlich ist.
- Die Wurzelhaut: Zwischen Wurzelzement und Alveolarknochen befindet sich die Wurzelhaut. Die feinen Fasern verbinden die beiden Elemente und sorgen für einen elastischen, aber sicheren Halt des Zahns im Kieferknochen.
Parodontitis gefährdet den Halt der Zähne
Das sind die Bauteile unseres Ankers für feste Zähne. Doch nur ein gesunder Zahnhalteapparat kann seine Aufgaben dauerhaft erfüllen. Chronische Entzündungen wie die Parodontitis nagen an der Substanz des Parodontiums und gefährden damit den Halt unserer Zähne.
Nicht nur für die Zähne bedeutet Parodontitis Gefahr. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die chronische Entzündung des Zahnbetts zum Beispiel das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen erhöht.
Der Zahnarzt sorgt für ein gesundes Parodontium
Und damit wären wir wieder bei der TV-Show. Wer seinem Zahnhalteapparat nur zur Primetime die nötige Aufmerksamkeit schenkt, muss sich nicht über lockere Zähne wundern. Lassen Sie den Zahnarzt regelmäßig auf Zähne und Zahnfleisch schauen und halten Sie den Mundraum zuhause schön sauber.
Dann bedankt sich der Zahnhalteapparat mit festem Halt für Ihre Zähne.
Eine Parodontose (also die Parodontitis) ist keine Zahnfleischentzündung. Die heißt Gingivitis, aber mit der fängt es in der Regel auch an! Lesen Sie auch: Parodontose oder Parodontitis? Der Name ist egal, wenn Zähne und Zahnfleisch in Gefahr sind!