Etwa fünf Tuben Zahnpasta verbrauchen wir jährlich. Auf den Borsten landen dabei die unterschiedlichsten Sorten: Zahnpasta mit Bacon-Geschmack, mit kleinen Goldpartikeln und früher gab es sogar radioaktive Zahnpasta für strahlend weiße Zähne. Die Auswahl ist riesig. Umso wichtiger, mehr über Zahnpasta zu erfahren. Wir haben für Sie 10 Fragen und 10 Antworten zur Zahnpflege aus der Tube. #FragDenZahnarzt

1. Warum heißt es Zahnpasta und nicht Zahnpaste?

Zahnpasta hat nichts mit Nudeln und der italienischen Küche zu tun. Vielmehr leitet sich das Wort von der lateinischen Bezeichnung für eine streichbare Masse als Grundlage für Arzneien ab. Bei uns hat sich die Zahnpasta etabliert. Wer Zahnpaste sagt, macht aber auch nichts falsch. Die Paste wird zwar seltener gebraucht, hat aber genauso ihren Platz im Duden verdient.

2. Welche Arten von Zahnpasten gibt es?

Generell kann man zwischen drei Sorten Zahnpasta unterscheiden:

  • Universal-Zahnpasta: Diese Zahnpasten versprechen einen Komplettschutz für Zähne und Zahnfleisch. Eine der wichtigsten Inhaltsstoffe ist Fluorid, weil er Karies vorbeugt.
  • Sensitive Zahncreme: Menschen mit empfindlichen Zähnen können auf spezielle Pasten mit wenig Putzkörpern zurückgreifen. Die Form, Größe und Anzahl der Putzkörper entscheidet über den Abrieb einer Zahnpasta bei der Reinigung. Ein geringer Abrieb ist wichtig, um bereits geschädigte Zähne nicht weiter zu verletzen.
  • Weißmacher-Zahnpasta: Gegen Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Nikotin sollen Weißmacher-Zahnpasten helfen. Oft enthalten diese Produkte viele Putzkörper, um die Beläge besser zu entfernen.

3. Welche Zahnpasta ist für Kinder geeignet?

Sobald sich der erste Zahn bei Ihrem Sprössling zeigt, sollten Sie mit dem Putzen beginnen. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) empfiehlt eine Zahnpasta mit 500 ppm Fluorid. Diese Angabe finden Sie auf der Zahnpasta-Tube. Ein höherer Anteil Fluorid ist erst ab etwa sechs Jahren geeignet. Sprechen Sie hier mit den Profis in der Zahnarztpraxis.

4. Warum sollte eine Kinder-Zahnpasta Fluoride enthalten?

Fluorid ist ein Spurenelement, das wichtig für die Bildung von Knochen und Zähnen ist. Im Mund schützen Fluoride zuverlässig vor Karies, indem sie die Remineralisierung unterstützen. Nach einer Cola oder ein paar Süßigkeiten greifen Säuren den Zahnschmelz an und lösen wichtige Mineralstoffe heraus. Damit steigt das Kariesrisiko. Fluoride legen sich wie ein Schutzmantel über die Zähne und helfen dabei, die verloren gegangenen Mineralstoffe schnell wiederzubekommen. Die beste Zeit, um die Zähne mit Fluoriden zu stärken, ist im Kindesalter. Doch viele Eltern sind unsicher, ob Fluoride ihren Kindern schaden.

Statement der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Berlin, 16.01.2014

„Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist eine der wirksamsten kariespräventiven Maßnahmen. Fluoride sind eines der weltweit am gründlichsten untersuchten Medikamente: In über 300.000 wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bisher kein Hinweis auf eine etwaige Gefährdung der Gesundheit bei korrekter Einnahme gefunden. Der starke Kariesrückgang in Deutschland wird unter anderem auch der Fluoridanwendung zugeschrieben.“ ARTIKEL: Bundeszahnärztekammer – Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist sicher und schützt wirksam vor Karies!

5. Warum sollte ich die Prothese nicht mit Zahnpasta reinigen?

An Ihre Dritten sollten Sie nichts anderes als Wasser, eine ph-neutrale Seife und eine Prothesenzahnbürste lassen. Putzen Sie nicht mit einer Zahnpasta! Herkömmliche Zahnpasten können der Prothese sogar schaden, wenn die enthaltenen Schleifkörper den Kunststoff aufrauen.

6. Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta?

Es ist eigentlich ganz einfach: Die Zahnpasta-Tube wird in zwei Schritten gefüllt – zuerst mit der roten, anschließend mit der weißen Zahnpasta. Die beiden Cremes sind durch eine dünne Wand mit kleinen Schlitzen voneinander getrennt. Wenn wir nun auf die Tube drücken, schiebt sich die weiße Creme in Richtung Tubenhals. Gleichzeitig drückt sich die rote Creme durch die Schlitze und legt sich kurz vor der Öffnung auf die weiße Paste.

7. Welche Inhaltsstoffe hat eine Zahnpasta?

Zahnpasta besteht zu einem Teil aus Wasser. Was darüber hinaus in der Paste enthalten ist, muss laut der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe auf der Tube zu finden sein.

  • Putzkörper: Kleine Kristalle, die durch Abrieb die Zahnoberfläche reinigen. Der sogenannte RDA-Wert gibt dabei die Scheuerwirkung der Paste an. 20-39 ist ein sehr schwacher Wert, Zahnpasten mit einem Wehr höher als 90 haben einen großen Abriebeffekt.
  • Fluoride: Der Mineralstoff ist in fast jeder Zahnpasta enthalten. Fluoride stärken den Zahnschmelz und machen ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe.
  • Tenside: Substanzen, die die Oberflächenspannung der Zahnpasta verringern und zu einer Schaumbildung beitragen. Eine stark schäumende Zahnpasta erreicht auch schlecht zugängliche Winkel.
  • Aromen: Aromastoffe bestimmen, wie die Zahnpasta schmeckt und riecht. Beliebt sind vor allem Pfefferminz und Menthol. Bei Zahnpasten für Kinder haben sich eher die süßen Aromen durchgesetzt. Hier gibt es unter anderem Zahncreme mit Erdbeergeschmack.
  • Farbstoffe: Bunte Zahncremes haben oft nur einen optischen Effekt. Eine bessere Putzwirkung wird dadurch in der Regel nicht erreicht.

8. Warum können Bleaching-Pasten den Zähnen schaden?

Einige Hersteller werben mit einem Turbo-Weiß nach dem Putzen. Doch diese Zahnpasten enthalten in der Regel viele Schleifkörper, die bei zu häufiger Anwendung den Zähnen schaden können. Besonders wenn sich das Zahnfleisch durch eine Entzündung bereits zurückgezogen hat, machen es die Bleaching-Pasten oft nur noch schlimmer. Wer dazu noch die Bürste zu fest aufdrückt, schrubbt sich das Zahnfleisch weg. Daher sollten Sie vor der Verwendung einer Whitening-Zahnpaste Ihren Zahnarzt fragen.

9. Wie wirkt Zahnpasta mit Aktivkohle?

Laut Hersteller soll die schwarze Zahnpasta eine höhere Reinigungskraft haben und besser gegen Bakterien wirken. Durch die abrasiven Eigenschaften des Pulvers wirkt die Aktivkohle wie ein Schleifpapier auf der Zahnoberfläche, das Verfärbungen und Beläge wegschrubbt.

Das Magazin Ökotest hat Zahnpasten mit Aktivkohle genauer untersucht und kam zu einem ernüchternden Urteil: Aufgrund von fehlenden Wirksamkeitsstudien bekam keines der getesteten Produkte eine bessere Note als befriedigend. Einige Pasten enthielten sogar schädliche Inhaltsstoffe. Wer die Zahnpasta mit Aktivkohle testen will, sollte vorher seinen Zahnarzt fragen.

10. Welche Zahnpasta hilft bei Mundgeruch?

Wer seinen schlechten Atem mit der Zahnbürste bekämpfen möchte, sollte auf Produkte mit Zinnfluorid oder Zink achten. Diese Inhaltsstoffe wirken antibakteriell und binden schwefelhaltige Geruchspartikel. Wichtig: Nach dem Putzen nicht mit Wasser nachspülen! Langfristig ist Mundgeruch einen Fall für den Zahnarzt. Oft ist eine mangelhafte Mundhygiene schuld am übelriechenden Atem.

Übrigens: Laut Verbraucherzentrale Hamburg bleiben rund 14 Prozent Zahnpasta in der Verpackung kleben. Wenn Sie also demnächst den letzten Rest aus der Tube quetschen, nehmen Sie eine Schere zur Hand und schneiden Sie die Verpackung einfach auf. Für ein paar Mal Zähneputzen reicht das allemal.

Tipps für die richtige Putztechnik hat Ihr Zahnarzt! Und den sollten Sie auch grundsätzlich fragen – bei der Suche nach der richtigen Zahnpasta!

Welche Zahnpasta sollten wir nutzen und worauf müssen wir achten? Information Mundgesundheit erklärt, was Sie zum Thema Zahnpasta wissen sollten.