Milchzahnkaries ist eine der häufigsten Krankheiten bei Kleinkindern – rund 15 Prozent sind betroffen, so die Schätzung der Experten. Diese frühkindliche Karies nimmt zu, weil viele Eltern mit dem ersten Zahnarztbesuch zu lange warten! Zum Tag des Babys (02.05.2019) erklären wir, wann der beste Zeitpunkt für die erste Vorsorgeuntersuchung bei Kindern ist.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Der Durchbruch des ersten Zahns ist der ideale Zeitpunkt für die Premiere beim Zahnarzt.
- Beim ersten Besuch erhalten Eltern Tipps für die Pflege der Milchzähne und können dem Zahnarzt Fragen stellen.
- Der erste Besuch dient vor allem dem Kennenlernen und der Gewöhnung an den Zahnarzt und das Umfeld.
- Die Krankenkassen übernehmen ab Juli 2019 die Kosten für drei zusätzliche zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder ab dem 6. Lebensmonat bis zum 3. Lebensjahr.
Wann sollte ich mit meinem Kind das erste Mal zum Zahnarzt?
Den perfekten Zeitpunkt für den ersten Besuch beim Zahnarzt gibt es nicht. Generell gilt aber: Je früher, desto besser! Eltern können den Durchbruch des ersten Milchzahns abwarten und dann den Termin bei einem Kinderzahnarzt vereinbaren.
Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass sie bereits mit ihrem Kleinkind zur Kontrolle gehen sollten. 10 bis 15 Prozent der unter Dreijährigen leiden daher an Milchzahnkaries – in sozialen Brennpunkten sind es sogar bis zu 40 Prozent, schreibt die Bundeszahnärztekammer.
Mögliche Gründe für die frühkindliche Karies sind:
- Die Milchzähne haben einen weicheren Zahnschmelz und sind deshalb besonders anfällig für Karies.
- Süße Getränke in Nuckelflaschen oder Quetschies mit Obstbrei schaden Kinderzähnen, wenn sie nicht regelmäßig geputzt werden.
- Die Eltern nehmen die Zahnpflege der Milchzähne häufig nicht ernst und vernachlässigen die tägliche Reinigung.
Studie „Vorsorge vor der Sorge“:
Wer mit seinem Kind früh zum Zahnarzt geht, senkt das Risiko für Karies. Diesen Zusammenhang haben Zahnmediziner der Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde am Universitätsklinikum Jena (UKJ) bestätigt. Von 1162 Kindern, die 2009 in Jena geboren wurden, nahmen 512 am Präventionsprogramm „Vorsorge vor der Sorge“ teil. Die Kinder wurden bis zum dritten Geburtstag Viertel- bis halbjährlich untersucht. Das Ergebnis: Keine Karies bei allen Teilnehmern der Studie. Etwa 25 Prozent der Kinder, die nicht am Programm beteiligt waren, hatten im Alter von drei Jahren bereits ein Loch oder erste Anzeichen von Karies.
Was kontrolliert der Zahnarzt beim ersten Besuch?
Der Kinderzahnarzt ist Profi im Umgang mit kleinen und sehr jungen Patienten. Denn wichtig ist, dass das Kind sich wohl fühlt. Der erste Besuch in der Praxis legt die Basis für eine gesunde Beziehung zum Zahnarzt. Es geht dabei vielmehr um das Kennenlernen als um eine medizinische Behandlung.
Wenn das Kind bereits früh lernt, dass der “Herr Doktor” nichts Böses im Schilde führt, wird es auch in Zukunft ohne Angst zur Vorsorge gehen. Dann kann der Zahnarzt durch die regelmäßige Vorsorge das Risiko für Karies und Co. im Kindergebiss senken.
Das gehört zur Früherkennungsuntersuchung:
- Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch
- 2 x pro Kalenderhalbjahr Fluoridierung zur Zahnschmelzhärtung
- Aufklärung über Ansteckungsgefahr und Ursachen von Karies
- Anleitung und Tipps zum Zähneputzen für Eltern und Kind
Wie unterstützen mich die Krankenkassen?
Auch die Krankenkassen haben die Bedeutung des Zahnarztbesuches in den ersten Lebensmonaten mittlerweile erkannt und neue Leistungen beschlossen.
- Ab dem 1. Juli 2019 unterstützen die Krankenkassen drei zusätzliche zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder ab dem 6. Lebensmonat bis zum 3. Lebensjahr
Mit Vollendung des dritten Lebensjahres bis zum 6. Lebensjahr haben die Kinder weiterhin Anspruch auf drei zahnärztliche Untersuchungen.
Zum Tag des Babys:
Als Baby bezeichnet man ein Kind im ersten Lebensjahr. Mit dem Tag des Babys am 2. Mai 2019 sollen alle Babys – unabhängig von ihrem Geburtstag – gefeiert werden. Die Idee für diesen besonderen Aktionstag stammt aus den USA, wo der Tag auch als “National Baby Day” bekannt ist.
Von Ansatz her richtig – aber dafür braucht es keinen Kinderzahnarzt! Das sollte jeder Kollege beherrschen….
Absolut richtig, lieber Herr Dr. Klaas. Das sollte jeder beherrschen. Aber nicht jeder Zahnarzt behandelt Kinder gerne und schon gar nicht in dem Alter – also sollten Mütter / Eltern sich einfach den richtigen aussuchen. Und wenn schon in den lokalen Suchergebnissen der Kindezahnarzt steht, ist das sicher nicht verkehrt. 🙂
Gruß aus der Redaktion nach Herrenberg
Klaus Schenkmann