Ein leichtes RĂ€uspern in der ĂŒberfĂŒllten StraĂenbahn â und die Mitfahrer schauen Sie an wie den personifizierten Krankheitserreger. Die Angst vor dem Coronavirus begegnet uns ĂŒberall. Dort, wo Menschen mit Menschen zu tun haben, gelten jetzt besondere SicherheitsmaĂnahmen. NatĂŒrlich auch in der Zahnarztpraxis. Wir haben in der Praxis von Lennard Bertram in Leer nachgefragt und fassen die wichtigsten Fakten zum Coronavirus zusammen.
Infektionsschutz in der Zahnarztpraxis
Wie sieht der Infektionsschutz konkret in der Praxis aus? Wir haben bei Lennard Bertram, Zahnarzt aus Leer, nachgefragt:
Unsere Mitarbeiter wurden auf korrektes Verhalten im Erkrankungsfall hingewiesen:
- auf Symptome wie MĂŒdigkeit, Husten/Atemwege, Fieber achten
- bei ersten Anzeichen zu Hause bleiben
- telefonisch den Hausarzt kontaktieren und Anweisungen Folge leisten
- auskurieren
DarĂŒber hinaus verzichten wir aus InfektionsschutzgrĂŒnden auf das HĂ€ndeschĂŒtteln. AuĂerdem erfragen wir bei Patienten, ob in deren engerem Umfeld ErkrankungsfĂ€lle bekannt sind und geben ihnen â wenn nötig â einen neuen Termin.
Ganz wichtig: keine Panik!
BundeszahnÀrztekammer: Risikomanagement in Zahnarztpraxen
„Laut Robert Koch-Institut (RKI) geht eine Gefahr der InfektionsĂŒbertragung aktuell vor allem von Personen aus, die in letzter Zeit Hochrisikogebiete bereist haben oder Kontakt zu Erkrankten hatten. Die Anamneseerhebung ist daher zur Begrenzung des Infektionsrisikos bedeutend. Die Ăbertragung von Viren durch anamnestisch unauffĂ€llige, symptomlos erkrankte Patienten kann durch die Einhaltung von HygienemaĂnahmen verhindert werden. Die Behandlung von Patienten, die Symptome einer akuten respiratorischen Erkrankung der unteren Atemwege zeigen, sollte auf die Zeit nach Ende der Erkrankung verschoben werden, sofern es sich nicht um NotfĂ€lle handelt. Diese Patienten sind zur Diagnosesicherung und ggf. Einleitung einer Therapie an den Hausarzt zu verweisen.“
Informationen zur Ausbreitung von Sars-CoV-2/COVID 19 (BundeszahnÀrztekammer Februar 2020).
Fakten zum Coronavirus
Der Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit (Bernhard-Nocht-Institut fĂŒr Tropenmedizin in Hamburg) stellt im Podcast „Steingarts Morning Briefing“ klar: „Die meisten Deutschen mĂŒssen sich keine Sorgen vor einer Infektion machen. FĂŒr gesunde und junge Menschen wird es eine banale Erkrankung sein, vielleicht mit etwas Fieber. Dann sollten Sie eine Woche zu Hause bleiben und es auskurieren.“ Auch fĂŒr Kinder bestehe keine Gefahr durch die Coronaviren. Besonders Ăltere und Menschen mit Vorerkrankungen gehören zur Risikogruppe.
Das ist bisher ĂŒber den Coronavirus bekannt:
- Coronaviren wurden erstmals Mitte der 60er-Jahre festgestellt. Sie können sowohl Menschen als auch Tiere infizieren.
- Bei Menschen verursachen die Viren gewöhnliche ErkÀltungen bis hin zu gefÀhrlichen oder sogar tödlich verlaufenden Krankheiten wie dem Middle East Respiratory Syndrome (MERS) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS).
- Das Coronavirus ist von Mensch zu Mensch ĂŒbertragbar â hauptsĂ€chlich durch Tröpfcheninfektion.
- Typische Symptome fĂŒr das Coronavirus sind Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber. Einige Betroffene leiden auch an Durchfall.
- TodesfÀlle traten bisher nur bei Àlteren und chronisch Kranken auf. In Deutschland sind noch keine TodesfÀlle aufgetreten.
- Ein Impfstoff ist derzeit nicht bekannt.
- Die Bundesregierung hat einen Krisenstab eingerichtet, um die weitere Ausbreitung der Erreger einzudÀmmen.
Epidemie: Definition
Eine Epidemie beschreibt das zeitlich begrenzte Auftreten einer ansteckenden Erkrankung. Entscheidend fĂŒr eine Epidemie ist, dass es eine deutliche Zunahme von PrĂ€valenz (HĂ€ufigkeit der Krankheit) und Inzidenz (HĂ€ufigkeit der Neuerkrankung) gibt. Die Epidemie ist örtlich begrenzt â also innerhalb eines Landes oder einer bestimmten Region. Ein Beispiel fĂŒr eine Epidemie ist das Ebolafieber, das zwischen 2014 und 2016 in Westafrika ausgebrochen ist. Damals erkrankten mehr als 28.000 Menschen an Ebolafieber, mehr als 11.000 starben daran.
Allgemeine Verhaltenstipps gegen das Coronavirus
Am Arbeitsplatz, zu Hause, beim Besuch in der Zahnarztpraxis â jeder kann etwas tun, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Besonders wichtig: Wenn Sie Symptome â bei sich selbst oder Ihrem Kind â feststellen, sollten Sie sich nicht in das volle Wartezimmer setzen. „Bitte bleiben Sie zu Hause. Sie können den Amtsarzt oder das Gesundheitsamt anrufen und sie ĂŒber die Symptome informieren. Jedoch wĂŒrden sie â fĂŒr den Fall, dass Ihr Kind tatsĂ€chlich infiziert ist â durch den Besuch des Kinder- oder Hausarztes nur zu einer Verbreitung der Infektion beitragen“, sagt der Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit.
Die Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung gibt 10 Tipps zur Vermeidung von Infektionen.
Weitere Hygienetipps der Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung finden Sie hier: Infektionsschutz durch die richtige Hygiene
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Dieser Artikel wurde von der Information-Mundgesundheit Redaktion nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und erstellt. Die Informationen ersetzen in keiner Weise den zahnĂ€rztlichen Rat und den Besuch in der Zahnarztpraxis. Die Redaktion wird unterstĂŒtzt von unserem zahnmedizinischen Fachbeirat, der unsere Artikel, sofern es aktuell möglich ist, fachlich prĂŒft. â© Der Fachbeirat von Information-Mundgesundheit