Die Temperaturen steigen und die Lust auf Urlaub auch. Doch auf dem Selfie vor dem strahlend blauen Himmel am Strand möchte niemand mit gelben Zähnen in die Kamera lächeln. Deshalb lassen sich viele Urlauber vor dem Start in die Ferien die Zähne aufhellen. Hier gibt es einiges zu beachten: Warum sollte das Bleaching nur in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden? Diese und andere Fragen beantworten wir im Blog.

Ein junges Pärchen sitzt am Meer und macht ein Selfie. Information Mundgesundheit beantwortet 10 Fragen zum Thema Zahnbleaching

Bleaching: Wie funktioniert das?

Die Substanz, die Zähne wieder strahlen lässt, heißt Karbamidperoxid. Der chemische Stoff besteht aus dem geschmacks- und farblosen Gel Karbamid und Wasserstoffperoxid, das wir vor allem vom Haarebleichen aus dem Friseursalon kennen. Beim Bleaching selbst erwärmt der Zahnarzt das Gel, wodurch es nach und nach das Wasserstoffperoxid freisetzt.

Je wärmer das Gel ist, desto schneller läuft diese Reaktion ab. Das freigesetzte Wasserstoffperoxid dringt in den Zahnschmelz ein und entfärbt dort die hartnäckigen Ablagerungen von Rotwein, Tee und Tabak. Die Dunkelmacher verschwinden aber nicht aus den Zähnen, sondern sind nur unsichtbar.

So entsteht unsere Zahnfarbe!

Jeder von uns hat eine andere Zahnfarbe. Ob die Zähne nun gräulich-gelb oder weiß-gräulich erscheinen, hängt unter anderem von der Zusammensetzung der Zahnhartsubstanz ab. Der Zahnschmelz und das Dentin haben unterschiedliche Farben, die sich beim Brechen des Lichts mischen und unsere individuelle Zahnfarbe ergeben. Sogar nebeneinander stehende Zähne können unterschiedliche Farben haben. Natürlich beeinflussen auch Genussmittel wie Kaffee, Tabak und Tee die Zahnfarbe.

Welche Arten von Bleaching gibt es?

Generell unterscheidet man zwischen drei Bleaching-Methoden:

In-Office-Bleaching: Beim Bleaching in der Zahnarztpraxis trägt der Zahnarzt das spezielle Gel mit Wasserstoffperoxid auf die Zähne auf und erwärmt es. Da der Wirkstoff höher konzentriert ist als bei den anderen Methoden, deckt der Zahnarzt das Zahnfleisch vor dem Bleaching zum Schutz ab. Der Vorteil des starken Wirkstoffs: Bei keiner anderen Methode werden die Zähne so schnell wieder weiß.

Home-Bleaching: Auch hier sollte niemand ohne professionelle Unterstützung in die Mission “Endlich weiße Zähne” starten. Der Zahnarzt stellt für das Home-Bleaching spezielle Schienen her, in die das Karbamidperoxid eingefüllt wird. Diese Schienen sollten dann ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen oder über Nacht getragen werden. Da der Wirkstoff beim Home-Bleaching schwächer ist als bei der Zahnaufhellung in der Praxis, kann die gewünschte Zahnfarbe auf sich warten lassen. Bis die Zähne in der gewünschten Farbe strahlen, kann es schon mal ein bis zwei Wochen dauern.

Walking-Bleach: Ein wurzeltoter Zahn fällt in der ansonsten gepflegten Gebissreihe schnell auf, wenn er sich allmählich dunkel färbt. Ein Walking-Bleach kann helfen. Dabei bringt der Zahnarzt ein spezielles Bleichmittel in den oberen Teil des Wurzelkanals ein und verschließt den Zahn wieder provisorisch. Einmal pro Woche muss die Einlage ausgetauscht werden – bis der gewünschte Farbton erreicht ist.

Wie weiß werden die Zähne beim Bleaching?

Das kommt darauf an, was wir unter weißen Zähnen verstehen. Der eine möchte ein natürliches Weiß, der andere das perfekte Zahnpastalächeln. Generell kann der Zahnarzt die Zähne um bis zu neun Farbstufen aufhellen. Wie weiß die Zähne sind und wie weiß sie werden sollen, bestimmt der Zahnarzt mit Hilfe einer Farbskala.

A1 ist dabei die hellste Zahnfarbe und D4 beschreibt den dunkelsten Farbton. Wer also beispielsweise aktuell mit B3 einen rötlich-gelblichen Schleier auf den Zähnen hat, kann seine Zähne um bis zu sieben Farbstufen aufhellen lassen.

Darf ich nach dem Bleaching Kaffee trinken?

Wer schön sein will, muss leiden. Beim Bleaching heißt es eher: Wer schön sein will, muss auf Kaffee verzichten. Zumindest die ersten zwei Wochen nach der Aufhellung ist Kaffee für die frisch gebleichten Zähne tabu. Auf der schwarzen Liste nach dem Bleaching stehen außerdem:

  • Rotwein
  • Rote Beete
  • Traubensaft
  • schwarzer Tee
  • Tabak
  • Speisen mit Safran

Auch nach den zwei Wochen gilt: Wer dauerhaft helle Zähne haben möchte, sollte auf diese Dunkelmacher verzichten. Eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis kann bereits helfen, leichtere Verfärbungen zu entfernen – und ist obendrein noch gesund für Zähne und Zahnfleisch.

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Bleaching: Was kostet das eigentlich?

Wichtig: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für das Bleaching nicht. Laut der Initiative ProDente e. V. sollte man für eine normale Aufhellung mit 150 bis 250 Euro pro Kiefer rechnen. Füllungen oder Kronen bleicht der Zahnarzt nicht mit, diese müssen vor der Aufhellung ausgetauscht werden. Das kostet extra.

Die Frage “Was kostet ein Bleaching?” sollte deshalb jeder seinem Zahnarzt stellen. Welche Summe am Ende auf der Rechnung steht, ist abhängig von individuellen Faktoren wie Stärke der Verfärbungen, gewünschter Grad der Aufhellung und Bleachingmethode.

Wer darf ein Bleaching durchführen?

Mittlerweile leuchten an jeder Straßenecke die Reklameschilder von Kosmetikstudios, die das perfekte Hollywood-Lächeln versprechen. Sicher ist das Zahnbleaching aber nur in der Zahnarztpraxis! Das sieht der Gesetzgeber übrigens genauso: Laut EU-Kosmetikverordnung dürfen Produkte, die mehr als 0,1 bis 6 Prozent Wasserstoffperoxid enthalten, nur unter direkter zahnärztlicher Aufsicht angewendet werden.

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Auch von Hausmitteln und Selfmade-Produkte aus dem Drogeriemarkt sollte man lieber die Finger lassen. Der Zahnarzt hellt die Zähne nur auf, wenn sie gesund sind. Die Diagnose vom Hobby-Bleacher zu Hause vor dem Badezimmerspiegel reicht da nicht aus.

Wenn Entzündungen schuld an den Zahnverfärbungen sind, steht die Gesundheit auf dem Spiel. Das kann jedoch nur der Zahnarzt in der Praxis feststellen.

Deswegen gilt: Nur gesunde Zähne dürfen gebleacht werden!

Welche Krankenkasse zahlt das Bleaching?

Leider übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für das Zahnbleaching nicht. Denn aus Sicht der Kassen handelt es sich in erster Linie um eine rein kosmetische Maßnahme – und das ist es meist ja auch.

Wer allerdings nachweisen kann, dass er durch die Zahnverfärbungen unter starken psychischen Problemen leidet, kann das Bleaching als medizinische Therapie veranschlagen. Dann übernehmen die Krankenkassen auch die Kosten.

Warum können die Zähne nach dem Bleaching schmerzen?

Nach einem Zahnbleaching ist es möglich, dass die Zähne für kurze Zeit empfindlich reagieren und das Zahnfleisch gereizt ist. Denn das Bleichmittel beinhaltet chemische Stoffe, die den Zahnschmelz angreifen und ihm Farbstoffe und Mineralien entziehen.

Die Aufgabe des Zahnschmelzes ist es normalerweise, den Zahn vor Kälte und Hitze, Karies oder Abnutzung zu schützen. Wird die Schutzwirkung unterbrochen, merken wir dies, indem wir die nun ungefilterten heißen oder kalten Reize als leicht schmerzhaft empfinden.

In den meisten Fällen verschwinden diese Symptome aber nach kurzer Zeit. Sollten die Beschwerde auch nach drei Tagen noch auftreten, ist der Besuch beim Zahnarzt empfehlenswert.

Ist Bleaching der Zähne schädlich?

Nein – wenn alles richtig gemacht wird, ist Bleaching nicht schädlich. Das professionelle Bleaching in der Zahnarztpraxis ist die sicherste Methode für die Zahnaufhellung.

  • Der behandelnde Zahnarzt stellt in einer vorigen Untersuchung sicher, dass Zähne und Zahnfleisch gesund sind und keine Schäden oder Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis vorliegen.
  • Außerdem wird kontrolliert, ob Füllungen, Kronen oder Zahnersatz vorhanden sind. Diese werden beim Bleaching nicht mit aufgehellt. Wenn die Farbunterschiede nach der Aufhellung zu groß sind, müssen Kronen und Co. ausgetauscht und an die neue Zahnfarbe angepasst werden.
  • Wurzelgefüllte Zähne werden beim normalen Bleaching in der Zahnarztpraxis ebenfalls nicht heller. Hier hat der Zahnarzt aber die Möglichkeit, den wurzeltoten Zahn mit einer anderen Methode, dem sogenannten Walking-Bleaching oder auch internem Bleaching, stufenweise aufzuhellen.
  • Der Zahnarzt verwendet geprüfte Materialien, bei denen man sich sich sicher sein kann, dass sie das gewünschte Ergebnis erzielen.
  • In der Zahnarztpraxis ist ein professionelles Team am Werk, das die Bleichmittel korrekt anwendet und zudem dafür sorgt, dass das empfindliche Zahnfleisch ausreichend geschützt wird.

Wer sich mit billigen Produkten aus dem Supermarkt ein strahlendes Ergebnis verspricht, hat dagegen oft das Nachsehen. Zum einen ist in diesen Produkten die Konzentration des Bleichmittels geringer, sodass das Ergebnis nicht mit der Strahlkraft aus der Zahnarztpraxis mithalten kann.

Zum anderen ist die Haltbarkeit der Drogerieprodukte nur auf rund sechs Monate begrenzt. Darüber hinaus führen Anwendungsfehler beim Bleichen in Eigenregie oft zu einem unregelmäßigen Ergebnis.

Wie lange hält ein Bleaching an?

Ein professionelles Bleaching hält einige Jahre vor. In der Regel beträgt die Zeitspanne zwischen zwei und fünf Jahre. Eine langanhaltende, strahlende Farbe hängt aber auch von der Ernährung und vom Lebensstil ab: Wer täglich Kaffee, Rotwein oder Fruchtsäfte konsumiert und zudem noch stark raucht, muss damit rechnen, dass sich erneute Verfärbungen auf den Zahnoberflächen bilden. Für ein neues Strahlen sorgt dann ein weiteres, kürzeres Bleaching als Auffrischung oder eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt.

Übrigens: Wer regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen lässt, darf sich nicht nur über schöne helle, sondern auch über gesunde Zähne freuen.