Zu Silvester 2018 und anlässlich des Jubiläums der 1968er Revolution entdecken wir ein lustiges Zahlenspiel: Wer damals 18 Jahre alt und nach den Buchstaben des Gesetzes übrigens noch nicht erwachsen war, feiert heute seinen 68. Geburtstag. Wir nehmen die Perspektive dieser “jungen Alten” ein und klären den Status nach 50 Jahren Mundgesundheit. So viel ist klar: Heutige Senioren sind wohl die gesündesten aller Zeiten. Beste Aussichten auf eine zahngesunde Zukunft!


Das Wichtigste auf einen Blick

  • Jüngere Senioren behalten die eigenen Zähne länger und leiden seltener an Parodontitis.
  • Konsequente Mundhygiene, wie das Anregen des Speichelflusses, ist darum im Alter essentiell zum Erhalt des eigenen Gebisses.
  • Trotzig wie die 68er: Jedes Kind will sich durch Abgrenzung selbst erfahren. Wer ruhig bleibt, nicht droht und den Nachwuchs einfach selber putzen lässt, vermeidet Schäden an den jungen Zähnen.
  • Aus der Kommune wurde die WG. Was bleibt sind goldene Regeln zur Hygiene, die das Zusammenleben gelingen lassen. Die eigene Zahnbürste im separaten Becher gehört zu den Voraussetzungen.
  • Der Kuss als sinnliches Symbol der studentischen Revolution ist inzwischen zum Wahrzeichen der Gesundheit geworden: Antimikrobielle Enzyme sollen vor Karies und Parodontose schützen, der angeregte Speichelfluss remineralisiert den Zahnschmelz.

Mit den eigenen Zähnen altern

“Ich geh´kaputt – gehst du mit?” Dieser Spontispruch hat seine Anziehungskraft glücklicherweise verloren. Das zeigt die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie, herausgegeben vom Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV). Sie stammt aus dem Jahr 2016 und wertet eine systematische Erhebung des Zeitraums Oktober 2013 bis Juni 2014 aus. Im Bezug auf jüngere Senioren (65 bis 74 Jahre) zeigt sie:

  • Seltener Parodontitis bei mehr erhaltenen Zähnen.
  • Nur noch jeder Achte ist zahnlos – 1997 war es jeder vierte.
  • Die eigenen Zähne bleiben länger erhalten – die Basis für festsitzenden Zahnersatz.
  • Im Vergleich zu 1997 geben nach eigener Einschätzung dreimal mehr an, eine gute Mundhygiene zu haben.

Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfassung

Dieser positive Trend passt zur Ernährungsstudie “Iss was, Deutschland” der Techniker Krankenkasse – erstellt in Kooperation mit der Verbraucherorganisation foodwatch – aus dem Jahr 2017.

  • 45 % der Befragten gaben an, dass sie gesund essen möchten.

Das war im Jahr 2013 nur für 35 Prozent relevant. Sich selber beobachten und optimieren für mehr Wohlbefinden und Gesundheit: Das schließt auch die Mundgesundheit ein.

Ratschläge sind auch Schläge: Die Jugend der 1968er zeigte gesellschaftlichen Normen die Zähne

Die Bewegung der 1968er gab den Impuls für Veränderungen in Deutschland – ja, in vielen Teilen der Welt. Man stellte Normen in Frage und lehnte sich auf gegen das Establishment. Was das mit der Mundgesundheit zutun hat? Wie oben gezeigt: Jeder und Jede einzelne übernimmt mehr Verantwortung für sich selbst und hinterfragt Vorschriften. Man will überzeugt werden, dann funktionieren Regeln.

So hieß es beispielsweise früher bei Tisch “Nicht trinken beim Essen”, im Bauch wäre kein Platz mehr für die Mahlzeit … heute als Unsinn entlarvt. Ausreichend Flüssigkeit ist grundsätzlich wichtig für den Organismus: Die Nieren werden entlastet, die Zellen arbeiten besser, und im Bezug auf Mahlzeiten wird die Verdauung unterstützt.

Was tun bei Mundtrockenheit? Manch altersbedingte Veränderungen des Körpers lässt sich nicht aufhalten, aber durch Wissen kompensieren. Mundtrockenheit ist so ein Fall. Sie entsteht durch verringertes Durstempfinden, Medikamente oder Diabetes. Fehlt ausreichend Speichel, gibt es Probleme beim Essen, Schlucken und Sprechen – das Risiko für Karies und Entzündungen im Mundraum steigt. Es fehlt Speichel, der die Zähne remineralisiert.

Darum: Mindestens zwei Liter Flüssigkeit trinken, für kalziumreiche Nahrung sorgen, mit zuckerfreien Kaugummis den Speichelfluss anregen.

Widerstand überwinden – nicht brechen. Zähneputzen in der kindlichen Trotzphase

Sie war auch trotzig, die Bewegung der 1968er. Denn was anderes ist Trotz bei kleinen Kindern, als das Austesten der eigenen Möglichkeiten? Das Entdecken und Anmelden eigener Bedürfnisse? Der Unterschied: Ein Kind von zwei Jahren kann die Tragweite seiner Entscheidungen nicht ermessen.

Schwierig wird es in Bereichen der Gesundheit. Wenn Sohn oder Tochter merken, wie sensibel die Erwachsenen beispielsweise auf die Weigerung beim Zähneputzen reagieren, ist der langwierige Machtkampf programmiert.

Wochenlang keine Zahnpflege? Das kommt natürlich nicht in Frage. Diese Tipps, helfen bei der täglichen Zahnpflege:

  • Rituale sind wichtig – die Zahnpflege mit den Mahlzeiten zu klaren Uhrzeiten einrichten
  • Müdigkeit vermeiden – müde Kinder sind eher zu Trotz aufgelegt
  • Weder Belohnung noch Bestrafung in Aussicht stellen – etwas Grundlegendes wie Zähneputzen muss selbstverständlich sein
  • Ruhig bleiben – selbst wenn es schwer fällt, die Nerven bewahren und nicht beharren, sondern etwas später das Zähneputzen erneut angehen
  • Alleine machen – das Kind selber putzen lassen, auch wenn das nicht so gründlich ausfällt wie die Reinigung durch Mamma oder Papa.
  • Rollentausch – das Kind darf bei den Erwachsenen putzen. Dabei die Zähne zusammenbeißen und das Kind nur die Front “putzen” lassen. So kann keine Verletzung im Mundinnenraum passieren. Oder man macht ein anderes Angebot: Ich putze dir die Zähne und du kämmst mir die Haare.

Regeln fürs Badezimmer, damit die Hygiene in der WG nicht baden geht

Diese Wohngemeinschaft ist legendär: Im Januar 1967 wurde die Kommune 1 als Gegenmodell zur bürgerlichen Gesellschaft in West-Berlin gegründet und erlebt 1968 viel mediale Aufmerksamkeit. Heute ist das Leben in der WG ist nicht mehr revolutionär, sondern Standard. Wohnungsnot in den Städten und günstiges Reisen mittels Übernachtung auf fremden Sofas sind die Gründe fürs Zusammenleben.

Damit das freundschaftliche Zusammenleben klappt, sollten ein paar Regeln beachtet werden – nicht nur in Punkto Kühlschrank auffüllen und Treppenhaus fegen, sondern auch bei der Hygiene im Badezimmer.

  • Toilettendeckel schließen – die Klowasserwolke breitet sich im Bad aus, sollte die Toilette nicht separat liegen, und umweht auch die Zahnbürste.
  • Händewaschen – nicht nur nach dem Toilettengang, sondern auch immer vor dem Zähneputzen.
  • Handtuch wechseln – am besten alle drei Tage.
  • Lüften – nach dem Duschen per Stoßlüftung die feuchte Luft aus dem Bad vertreiben.
  • Persönliche Zahnbürste – jeder hat seine eigene Zahnbürste und am besten auch einen eigenen Becher.

Wer nicht genießt, wird ungenießbar – so locker-flockig waren die 68er unterwegs. Vielleicht eignen wir uns im digitalen Zeitalter davon wieder etwas an. Gemeinschaftlich mehr genießen, hält Körper und Geist fit!

Der Kuss: kleinster gemeinsamer Nenner von Gesundheit und freier Liebe

Sie waren ein Paar der Gegensätze: Der politische Aktivist Rainer Langhans und das Fotomodell Uschi Obermaier gehörten zu den beachteten Protagonisten der Kommune 1 … es wurde öffentlich und viel geküsst. Unbeschwertes Küssen gehört zu den Errungenschaft der wilden 1968er-Jahre. Davon profitiert die Gesundheit genauso wie das Wohlbefinden.

Wichtig für die Zahngesundheit:

  • Im Speichel sind antimikrobielle Enzyme enthalten und die sollen vor Karies und Parodontitis schützen.
  • Küssen regt die Speichelproduktion an und fördert so eine Remineralisierung des Zahnschmelzes.

Als Senioren sollten die Kinder der 1968er-Revolution bereits mehr als 76 Tage mit Küssen-nonstop verbracht haben – statistisch betrachtet. Und sonst? Die Berührung der Lippen versetzt den Organismus in positiven Stress. Neurotransmitter und Glückshormone fluten den Körper. Das Herz schlägt schneller, der Puls steigt und die Geschlechtsorgane bekommen positive Signale. Wenns beim innigen Küssen bleibt, werden zumindest 12 Kilokalorien verbrannt und die Gesichtshaut bleibt schön, denn 34 Gesichtsmuskeln kommen straffend zum Einsatz.

Wissen ist Macht. Wir wissen nichts. Macht nichts … diesem stilistischen Relikt der späten 1960er kann die Redaktion von Information Mundgesundheit natürlich nichts Positives abgewinnen. Hier will man alles wissen, hat die andere Seite des Küssens betrachtet und 5 Liebeskiller unter die Lupe genommen. „Liebeskiller schlechte Zähne: 5 Gründe, warum dein Partner dich nicht mehr küsst!“