Wenn der Partner nachts mal wieder dicke Bretter sägt, hilft oft nur die Flucht aufs Sofa oder der Ellenbogen als Wachmacher. Schnarchen kann auf Dauer einsam machen – und krank. Das sogenannte obstruktive Schlafapnoe Syndrom ist eine häufige Schlaferkrankung, bei der es mehrmals pro Nacht zu längeren Atemaussetzern kommt. Hier kann auch der Zahnarzt helfen.
Schwere Gesundheitsschäden
Nicht jedes Schnarchen ist gleich krankhaft. Manches nächtliche Sägen ist einfach nur laut und schlafraubend für den Bettnachbarn. Doch es gibt eben auch das ungesunde Schnarchen, das sich auf die Gesundheit der Betroffenen auswirken kann. Folgen sind unter anderem: Erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt, Konzentrationsschwäche, Impotenz und Bluthochdruck. Die nächtlichen Atem-Aussetzer belasten den Körper so sehr, dass die Lebenserwartung von Patienten mit Schlafapnoe um bis zu acht Jahre geringer ist. Quelle: Zahnärztekammer Nordrhein.
Beim Apnoe-Schnarchen verengen sich die Luftwege und es kommt zu Atemaussetzern. „Häufig dauern die Aussetzer 30 bis 50 Sekunden und können bis zu 600 Mal pro Nacht auftreten, meist ohne dass der Betroffene es selber merkt“, schreibt die Zahnärztekammer Nordrhein. In manchen Fällen kann der Zahnarzt hier helfen.
Der Zahnarzt hilft mit einer Schiene
Viele Zahnärzte können auch Extremschnarchern helfen! Mit sogenannten intraoralen Geräten helfen sie Patienten, die an Schlafapnoe und Schnarchen leiden. Bewährt haben sich Unterkieferprotrusionsschienen, die der Schnarcher die Nacht über trägt. Sie helfen, indem sie den Unterkiefer im Schlaf nach vorne lagern. Dadurch wird der Atemraum hinter der Zunge größer und die Rachenmuskulatur wird gespannt. So bleiben die Atemwege offen.
Die Schiene passt der Zahnarzt oder Kieferorthopäde gemeinsam mit seinem zahntechnischen Labor individuell auf die Bedürfnisse des Patienten an. Dafür arbeiten spezialisierte Zahnärzte auch eng mit Schlaflaboren zusammen. Mit diesen Schienen lassen sich leichte bis mittelschwere Fälle von Schlafapnoe behandeln.
Wichtige Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Zähne und Zahnfleisch gesund sind.
Wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt und fragen Sie ihn nach den Möglichkeiten einer Schnarchtherapie. Er wird Ihnen weitere Informationen geben und sich gegebenenfalls mit anderen Ärzten über die für Sie beste Behandlungsmethode austauschen.