Heute ist nicht nur Aschermittwoch – an dem bekanntlich alles vorbei ist – sondern auch Valentinstag. Damit geht die Zeit der Knutscher und Küsschen in die Verlängerung! Wer auch in Zukunft nicht ungeküsst bleiben möchte, sollte auf seinen Atem achten. Blutwurst, Zwiebeln, Bier und Käse haben möglicherweise ihre Spuren hinterlassen. Doch auch Krankheiten können hinter dem üblen Atem stecken. Zum Valentinstag am 14. Februar erklären wir, wie Mundgeruch entsteht und wie der Zahnarzt helfen kann.
Woher der Mundgeruch kommt: Ein Millionstel Teil des Atems riecht
Unser Atem besteht aus etwa 78 Prozent Stickstoff, 17 Prozent Sauerstoff, 4 Prozent Kohlendioxid, und 1 Prozent machen andere Gase aus. Wenn nur ein Millionstel Teil des Atems übel riecht, rümpfen die anderen schon die Nase. Wir selbst merken es meist erst, wenn wir auf den Mundgeruch hingewiesen werden. Das liegt daran, dass sich unser Geruchssinn an den Atem angepasst hat. Meist sind Bakterien im Mund schuld.
Die häufigsten Ursachen von Mundgeruch finden sich in diesen Bereichen:
- 87 % Mundhöhle
- 5 % Psyche
- 4 % HNO-Bereich
- 3 % Mundhöhle und HNO-Bereich
- 1 % Magen-Darm-Erkrankungen
Die Übeltäter verstecken sich in Zahnfleischtaschen, Zahnbelägen und Zahnzwischenräumen. Sie ernähren sich von abgestorbenen Zellen, Essensresten und Blut. Produkt ihrer Mahlzeit sind Schwefelverbindungen. Normalerweise sind die Mengen so gering, dass wir es nicht riechen. Doch vermehren sich die Bakterien, steigen auch die Mengen an Schwefel – bis es riecht!
Wird der Mundgeruch chronisch, heißt er in der Fachsprache Halitosis!
Verschiedene Formen des Mundgeruchs
Doch Mundgeruch ist nicht gleich Mundgeruch: Die Bakterien produzieren Schwefelverbindungen, sogenannte Sulfide, mit ganz unterschiedlichen Duftnoten. Riecht es nach faulen Eiern, hat sich meist Schwefelwasserstoff in die Atemluft gemischt. Methylmercaptane hingegen sorgen für einen Atem nach faulendem Kohl und biogene Amine für einen unangenehmen Hauch von verdorbenem Fisch.
Oft ist auch eine Parodontitis (chronische Entzündung des Zahnbetts) am Mundgeruch zu erkennen. Deshalb sollte die Ursache für den üblen Atem unbedingt abgeklärt werden.
Ärzte mit einem geschulten Näschen können oft sogar am Atem erkennen, wo das gesundheitliche Problem liegt. Ein Mundgeruch nach Azeton kann zum Beispiel auch das Symptom einer lebensbedrohlichen diabetischen Ketoazidose sein. Bei Nierenversagen kann der Atem nach Urin riechen, weil die Schadstoffe nicht mehr richtig gefiltert werden. Diese Substanzen, die normalerweise über den Urin ausgeschieden werden, gelangen aus dem Blut in die Lungen und werden ausgeatmet.
So stellt der Zahnarzt Mundgeruch fest
Um die Ursache für den übel riechenden Atem herauszufinden, schaut sich der Zahnarzt die Mundhöhle ganz genau an. Er kontrolliert Kronenränder und Zahnfüllungen. Außerdem untersucht er die Zähne auf kariöse Stellen und mögliche Entzündungen des Zahnfleischs. Auch die Farbe des Zahnbelags kann dem Zahnarzt Aufschluss darüber geben, wie es um die Bakterienanzahl im Mund steht. Bei Senioren achtet er besonders auf Mundtrockenheit, die Mundgeruch beeinflussen kann.
Eine fünfstufige Skala hilft dem Zahnarzt, den Atem einzuschätzen. Dafür muss der Patient sein Gegenüber anhauchen. Der Arzt trägt dann entsprechend der Atemqualität einen Wert in die Skala ein:
- 0 steht für kein Mundgeruch
- 5 für extrem starker Mundgeruch
Neben der Skala arbeitet der Zahnarzt in der Mundgeruch-Sprechstunde auch mit instrumentellen Messgeräten – zum Beispiel mit Gas-Chromatographen, Sulfid-Monitoren und sogenannten elektronischen Nasen.
Die Therapie bei Mundgeruch
Wenn die Bakterien schuld am Mundgeruch sind, kann der Zahnarzt helfen. Ziel muss es sein, die Mundhygiene langfristig zu verbessern. Dafür muss jedoch der Zahnbelag erst einmal weg. Das klappt nur mit einer professionellen Zahnreinigung in der Praxis, denn die Plaque ist meistens zu hartnäckig für die Zahnbürste daheim.
Auch die Zunge gehört zum Pflegeprogramm für einen gesund riechenden Atem dazu. Der Zahnarzt entfernt den Bakterienfilz auf der Zungenoberfläche mit einem speziellen Zungenreiniger.
So hilft Ihr Zahnarzt bei Mundgeruch:
- Professionelle Zahn- und Implantatreinigung
- regelmäßige Prophylaxe
- Zungenreinigung mit professionellen Mitteln
- Empfehlung für spezielle Mundspüllösungen
- Tipps für zahngesunde Ernährung
Neben den Besuchen in der Praxis muss der Patient auch zu Hause etwas für eine bessere Mundhygiene tun. Zweimal täglich sollte die Zahnbürste für saubere Verhältnisse sorgen. Außerdem muss der herausnehmbare Zahnersatz regelmäßig gereinigt werden und die Zwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen von Speiseresten befreit werden. Auch das Kauen von zuckerfreien Kaugummis kann bei der Vorbeugung von Mundgeruch helfen.
Niemand muss sich für Mundgeruch schämen!
Wie genau der Plan gegen den übel riechenden Atem aussieht, weiß aber der Zahnarzt am besten. Wichtig ist, aktiv zu werden und sich nicht für Mundgeruch zu schämen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Atem unangenehm riecht, fragen Sie eine Vertrauensperson. Das schafft Klarheit und ist ein guter Anfang, um den Mundgeruch aus Ihrem Leben zu verbannen.
Dann wird der nächste Valentinstag auch für Sie nicht zum persönlichen Aschermittwoch!