Echte Zähne oder Zahnersatz – das ist den Bakterien egal. Deshalb müssen auch Zahnimplantate regelmäßig gereinigt werden, denn sonst droht der Verlust der künstlichen Zahnwurzel. Wir erklären, welche Erkrankungen den festen Halt Ihrer Zahnimplantate gefährden und wie die Implantatprophylaxe beim Zahnarzt helfen kann.

Ein Paar lächelt mit festen Zähnen

Entzündungen gefährden den Implantathalt

Implantatgetragener Zahnersatz bedeutet ein großes Plus an Lebensqualität. Mit den künstlichen Zahnwurzeln entdecken viele Menschen den Genuss wieder. Die Prothese im Wasserglas ist endgültig Geschichte! Doch um lange etwas von den Implantaten zu haben, muss die Mundhygiene stimmen. Wer den Prophylaxetermin beim Zahnarzt schwänzt, riskiert Entzündungen im Gewebe rund um das Implantat.

#FragDenZahnarzt: Das Zahnimplantat: Was Sie zu Zahnersatz auf Implantaten wissen sollten! 

Periimplantitis und Parodontitis werden von denselben Bakterien ausgelöst. Dadurch wird eine nicht behandelte Parodontitis auch zur Gefahr für ein Implantat. Bei der Periimplantitis kommt es – genauso wie bei der Parodontitis – zu einem Abbau des Kieferknochens. Eine Periimplantitis ist meistens schlimmer und verbreitet sich schneller als eine Parodontitis an echten Zähnen. Das Implantat verliert seine Verankerung und lockert sich, im schlimmsten Fall muss es der Zahnarzt wieder entfernen.

Bei der Frage Wann dürfen Zahnimplantate gesetzt werden? spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel muss eine Parodontitis vor der Implantation unbedingt behandelt werden – ansonsten gefährdet die Entzündung auch das Implantat.

Rauchen: Höheres Risiko für Implantatverlust

Eine weitere Gefahr für das Implantat ist Rauchen. 90 Prozent aller Implantate wachsen reibungslos in den Kiefer ein. Bei Rauchern sieht das anders aus. Laut Bundeszahnärztekammer ist das Risiko für den Verlust eines Zahnimplantates bei Rauchern doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Darüber hinaus führt jahrelanges Rauchen oft zu einem Substanzverlust im Kieferknochen. Den Implantaten fehlt dann die stabile Basis, um den Zahnersatz sicher tragen zu können. Mittlerweile hat die Zahnmedizin aber Methoden entwickelt, mit denen auch bei wenig Knochenangebot Implantate gesetzt werden können. Zum Beispiel „Das Projekt für Zahnlose: Feste Zähne an einem Tag„.

Giftiger Rauch für Zähne und Zahnfleisch: So schaden Zigaretten der Mundgesundheit

  • Zahnverfärbungen
  • Mundgeruch
  • Empfindlichere Zähne
  • Erhöhtes Krebsrisiko
  • Zahnverlust

Das hohe Risiko für den Implantatverlust bei Rauchern hängt vor allem mit der schlechteren Wundheilung zusammen, durch die das Zahnimplantat nicht richtig einwachsen kann. Wer rechtzeitig aufhört, kann das Risiko jedoch relativ schnell wieder senken und der Zahnarzt kann die Zahnimplantate erfolgreich und sicher einsetzen.

Pflege für ein langes Implantatleben

Bei einer regelmäßigen Prophylaxe in der Zahnarztpraxis werden chronische Entzündungen und ihre Symptome rechtzeitig erkannt. Die professionelle Entfernung der bakteriellen Beläge auf der Implantatoberfläche ist dabei eine zentrale Maßnahme. Diese Reinigung durch die Spezialisten in der Praxis sollte regelmäßig stattfinden und der aktuelle Zustand des Kieferknochens sollte untersucht und dokumentiert werden.

#FragDenZahnarzt: Implantatprophylaxe: Auch Zahnimplantate benötigen professionelle Pflege

Moderne Prophylaxe-Konzepte sind der individuelle Gesundheitsfahrplan für Zähne und Zahnersatz. Das Ziel: Risiken rechtzeitig erkennen, Krankheiten vermeiden und den oftmals teuren Zahnersatz möglichst lange behalten. Wenn Sie mehr wissen möchten – zum Beispiel „Wie lange halten Zahnimplantate?“ – dann fragen Sie Ihren Zahnarzt. Der Profi in der Praxis nimmt sich Zeit für Sie und erklärt Ihnen jeden Schritt bis zu Ihren neuen festen Zähnen. Der Weg ist meistens gar nicht so weit, wie Sie denken.