Pubertät – das ist die Zeit der starken Gefühle. Auf dem Weg zur eigenen Persönlichkeit werden Rituale gerne über Bord geworfen. Damit die tägliche Mundhygiene nicht gleich mit baden geht, heißt es am Tag der Zahngesundheit 2019 “Ich feier meine Zähne”. Mit diesen Tipps für Eltern und Teenager überstehen die Zähne die Zeit des Erwachsenwerdens.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Im Alter von 15 Jahren sind die bleibenden Zähne komplett sichtbar, stehen aber sehr eng beieinander. Darum: Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Bürstchen pflegen.
- Gepflegte Zähne und frischer Atem stärken das Selbstbewusstsein in emotional schwierigen Zeiten.
- Zu “Chill dein Leben” passen Fast-Food und Energy-Drinks. Aber: Diese Ernährung schadet Zähnen wie Gesundheit.
- Für die Pflege von Brackets und Zahnspangen werden Disziplin sowie verschiedene, abgestimmte Putzutensilien gebraucht.
- Piercings und Zahnschmuck: Ob sie sich mit der Zahnregulierung vertragen, müssen Zahnarzt oder Kieferorthopäde entscheiden.
- Junge und gesunde Zähne sind natürlich hell und brauchen kein Bleaching.
- Bemerken Eltern, dass die Zahnpflege bei den jugendlichen Kindern zu wünschen übrig lässt, hilft der Zahnarzt mit Tipps weiter.
Die Zähne brauchen jetzt viel Aufmerksamkeit
Das erste Mal Alkohol, die eine oder andere Zigarette und häufiger Fast-Food statt gemeinsames Mittagessen mit Mama und Papa: Auch für die Zähne ist die Pubertät eine Zeit der Veränderung. Auf einmal wird die Zahnpflege nicht mehr so eng gesehen, und Zucker nimmt einen festen Platz im Speiseplan der Teenies ein. Dabei brauchen die Zähne gerade jetzt viel Aufmerksamkeit.
Das Erwachsenengebiss ist in der Regel mit dem 15. Lebensjahr komplett. Die Zähne stehen jedoch eng zusammen und müssen deshalb gut gepflegt werden. Die Zahnbürste alleine reicht hier nicht mehr aus. In den Zwischenräumen sollten Zahnseide, Interdentalbürste und Co. regelmäßig für saubere Verhältnisse sorgen. Das gilt auch für die Träger von Zahnspangen.
Macht einfach an: strahlendes Lächeln und frischer Atmen
Erst ein Blick, es folgt ein Lächeln und dann sogar der erste Kuss? Auch in Zeiten von digitalen Datingportalen bleiben urmenschliche Empfindungen aktuell: Der erste Eindruck ist entscheidend für einen Flirt oder die große Liebe – gepflegte Zähne genauso wie guter Atem gehören dazu.
Junge Menschen, die Nähe auch wirklich genießen wollen, sollten an der guten Gewohnheit aus Kindertagen einfach festhalten:
- Zweimal täglich die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta säubern.
- Zahnseide und Zahnzwischenraumbürste kommen jetzt auch zum Zuge.
- Und Mundgeruch hat weniger Chance, wenn außerdem die Zunge gereinigt wird.
Kleiner Tipp: Zur ersten Exkursion in Sachen körperlicher Liebe gehören im Grunde nicht nur Kondome, sondern auch eine Reisezahnbürste, oder?
Mehr als Energy-Drinks und Fast-Food: Zahngesunde Ernährung für Teens
Unkompliziert, lässig und cool – so mögen Mädchen und Jungs ihr Essen während der Pubertät. Schnelle Burger, fettige Chips und süße Softdrinks haben in diesen Jahren Hochkonjunktur. Und immer öfter halten Lieferdienste mit dem fertig gekochten Menü aus Lokalen der Umgebung vor der Studentenbude. Wir stellen fest: Schüler, Auszubildende und Studenten ernähren sich ungesund. Sowohl mit Blick auf die gesamte körperliche Konstitution und speziell im Bezug auf die Zähne.
Dabei verwandelt sich Zucker aus Brause in Säure, die den Zahnschmelz attackiert. Stärke aus Pommes und Weißmehl wird ebenfalls zu Zucker und frisst sich bei mangelhafter Pflege als Karies in den Zahn. Wer Sport treibt, merkt vielleicht nicht, dass diese Ernährung dem Körper schadet. Sobald eine sitzende Tätigkeit ausgeübt wird, melden sich die Fettzellen und die Figur geht auseinander.
Was soll an gesunder Ernährung unsexy sein?
- Wassertrinken – am besten direkt aus der Leitung und so dem Plastikmüll entsagen
- Rohkost knabbern, ab und zu Fisch oder Fleisch essen, selbst gekochte Pasta mit frischen Tomaten genießen,
- Vollkornprodukte bevorzugen und schon ist man satt und lebt (zahn)gesund.
Kleiner Tipp: Kraftsport hat sich vom Trend zur Massenbewegung im wahrsten Wortsinn entwickelt. Bei Protein Supplements unbedingt auf den Zuckergehalt achten! Das gilt auch für Energy Drinks. Warum die den Zähnen schaden, erklären wir hier: Saure Getränke – mit Energie gegen den Zahnschmelz!
Zahnspangen und Brackets richtig reinigen
Zahnspangen und Brackets gehören schon zum guten Ton in jungen Jahren. Ja, sie geraten regelrecht zum Statussymbol. Davon mal abgesehen, zahlt die Zahnregulierung auf die gesamte gesunde Entwicklung des weiteren, erwachsenen Lebens ein. Denn der richtige Biss ermöglicht die korrekte Körperhaltung, eine optimale Artikulation und ist beim Kauen der Ausgangspunkt für die gute Versorgung des Körpers mit Nährstoffen.
So weit so gut. Das alles klappt nur, wenn Brackets und Spange auch gepflegt werden – über Monate oder Jahre und erfordert von jungen Menschen echte Disziplin.
Die fluoridhaltige Zahnpasta ist bereits bekannt und kann weiter verwendet werden. Vielleicht sind auch schon fluoridhaltige Gelees oder Mundspülungen am Start. Die sollten weiter im Pflegeprogramm bleiben. Neu ist die größere Auswahl an Bürsten, die für die optimale Reinigung notwendig sind:
- Die mittelharte Kurzkopfzahnbürste – mit kreisenden und rüttelnden Bewegungen eingesetzt, säubert sie zwischen den Brackets und dem Zahnfleisch.
- Die Zahnbürste mit schmalem Borstenfeld oder eine Einbüschelbürste – damit werden die Brackets selbst geputzt und man gelangt unter den Draht an den Zahn.
- Interdental- und Einbüschelbürste – für schwer zugängliche Stellen wie Zahnzwischenräume sowie zwischen Bändern, Brackets und Bögen.
- Flauschzahnseide oder dünne Interdentalbürstchen – mit ihnen gelingt es, vor dem Schlafengehen besonders schwer zu erreichende Zwischenräume zu säubern. Mit Soft- oder Easypicks geht es noch besser.
- Die herkömmliche Zahnbürste – mit ihr werden die Kauflächen und die Zahninnenflächen geputzt. Die darf man natürlich nicht vergessen!
Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde behält alles mit im Blick. Darum: Kontrolltermine einhalten und bei Schäden an Brackets oder lockeren Bögen gleich einen Termin vereinbaren. Die Krankenkasse hat da auch ein Auge drauf. Wer zwei Kontrolltermine auslässt, setzt die Erstattung des Eigenanteils aufs Spiel!
Kleiner Tipp: Nach jedem Essen sollte man den Mund mit Wasser kräftig ausspülen und so die Speisereste entfernen. Zwischendurch ist ein Kaugummi gut, denn er regt die Speichelproduktion an und der schützt die Zähne ganz natürlich.
Bleaching für jugendliche Zähne – sinnvoll oder nicht?
Miley Cyrus oder Helene Fischer – so unterschiedlich das Image dieser Stars wirkt: Sie vereint ein blendend weißes Lächeln. Und damit sind sie Vorbild für ihre jungen Fans. Mit weißen Zähnen dank Bleaching fühlen sich Pubertierende dem Glamour etwas näher. Aber macht das Sinn?
Gesunde Zähne von jungen Menschen sind natürlich hell. Erst der Konsum von Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Zigaretten oder Rotwein verfärbt den Zahnschmelz, indem sich Farbpigmente dort einlagern. Bleaching entfärbt die Pigmente und lässt die Zahnoberfläche heller erscheinen. Insofern ist ein Bleaching für Jungen und Mädchen nicht notwendig. Regelmäßige Zahnpflege, Besuch der Vorsorgeuntersuchungen sowie die professionelle Zahnreinigung reichen für ein natürlich, strahlendes Lächeln vollkommen aus.
Piercings und Zahnschmuck – nur mit dem OK vom Zahnarzt!
Grillz, Dazzler, Skyces, Rap-Caps, Twinkles oder Zahn-Tattoos: Dies alles steht für unterschiedlichen Zahnschmuck. Hinzu kommt das Zungen- und Lippenpiercing. Wie passen diese Dekorationen, die dauerhaft an den Zähnen, der Zunge oder der Lippe befestigt werden, zu medizinisch notwendigen Spangen und Brackets?
Der Zahn- oder Zungenschmuck ist ein Fremdkörper. Unsachgemäß angebracht, kann er die Zähne und somit auch die Zahnregulierung beschädigen. Ist der Zahnschmuck schon da, kann der Zahnmediziner entscheiden, ob dieser bleiben kann. Und auch andersrum muss zunächst der zahnmedizinische Rat eingeholt werden. So ein Piercing oder ein blinkender Kleber auf dem Zahn erfordert sorgfältige Pflege. Wie bei der festen Spange erhöht sich die Ablagefläche für Beläge und somit für die Bildung von schädlichen Bakterien.
Deshalb müssen Träger von Zahnschmuck besonders auf ihre Mundhygiene achten. Hier erfahren Sie mehr zu dem Thema: Twinkles, Dazzler, Grills und Piercings: Risiken durch Zahnschmuck vermeiden!
Der Zahnarzt unterstützt Eltern
Um die Heranwachsenden für die Extra-Einheit Zahnpflege zu motivieren, brauchen Eltern Geduld und Durchhaltevermögen. Mit den richtigen Argumenten und der Unterstützung vom Zahnarzt lassen sich aber auch Putzmuffel überzeugen. Eine Zahnlücke war schließlich noch niemals in Mode und hilft auch ganz sicher nicht, um bei seinem ersten Schwarm zu punkten.
- Vom 6. bis 18. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse zwei Kontrolltermine beim Zahnarzt inklusive Fissurenversiegelung der Backenzähne zur Vorbeugung von Karies.
Die Zeit der Pubertät ist eine echte Nervenprobe für alle Beteiligten. Eltern, die musikalische Exzesse oder modische Eigenarten gelassen nehmen, setzen an der richtigen Stelle an. Die Playlist lässt sich in Sekundenschnelle ändern, die Lautstärke runterregeln, gefärbte Haare wachsen einfach raus. Aber beschädigte Zähne lassen sich nicht so einfach ersetzen! “Ich feier’ meine Zähne” – ist das richtige Motto für den jungen Lebensstil: Gesund im Mund und außen individuell.
Über den Tag der Zahngesundheit 2019:
“Gesund im Mund – ich feier’ meine Zähne!” So flockig werden junge Menschen am 25. September 2019 angesprochen. In Zeiten von Instagram und Snapchat legt man viel Wert auf sein Äußeres. Ja, man feiert es regelrecht. Gesunde Zähne gehören zum attraktiven Ausdruck und da knüpft der Aktionskreis “Tag der Zahngesundheit” an. Krankenkassen, Zahnarztpraxen und Gesundheitsämter wollen im Jahr 2019 speziell junge Menschen für Mundhygiene begeistern