Liebe Zahnärztin, lieber Zahnarzt! Wenn es einen Satz gibt, den Sie in Ihrer Praxis vermeiden sollten, dann diesen: “Jetzt könnte es gleich ein bisschen weh tun!” Alleine die Ankündigung möglicher Zahnschmerzen verstärkt das Schmerzempfinden Ihrer Patienten. Das haben Forscher der University of California in Riverside in einer aktuellen Studie herausgefunden. Wer also Zahnschmerzen lindern möchte, der greift nicht nur zu den bekannten Schmerzmitteln und Hausmitteln, der spricht sie am besten gar nicht erst an.

 

Frau mit Zahnschmerzen in der Zahnarztpraxis. Information Mundgesundheit erklärt, warum Zahnschmerzen nicht angekündigt werden sollten.

Zahnschmerzen ankündigen ist keine gute Idee

Hand aufs Herz: Welcher Patient rechnet schon damit, dass sein Besuch in der Zahnarztpraxis angenehm, entspannt und schmerzfrei verläuft? Wenn Sie jetzt noch auf die Idee kommen, Ihren Gegenüber auf die potenzielle Pein verbal vorzubereiten, dann ist das sicher keine gute Idee. Bei kleinen und großen Patienten verstärkt die bloße Ankündigung das spätere Schmerzempfinden – so die Ergebnisse einer Studie aus den USA.

Das Branchenmagazin ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis schreibt dazu:

Die im Psychosomatic Medicine Journal veröffentlichte Studie führte einen Test mit 21 gesunden Kindern, 27 Kindern mit Angststörung sowie 25 Erwachsenen durch. Alle Studienteilnehmer erhielten Temperatursonden an den Unterarmen und wurden im ersten Schritt auf ihre Schmerzniveaus hin getestet. So sollte jeder Proband angeben, wann er eine Temperatur als hoch, mittel oder niedrig empfindet. Anschließend lernten die Teilnehmer zwei verschiedene Töne kennen – einen „harmlosen“ und einen, der vor bevorstehendem Schmerz warnt. Im eigentlichen Test wurde vor den Temperatursignalen immer einer der beiden Töne abgespielt. Interessanterweise empfanden die Probanden nach dem warnenden Signal mehr Schmerz. Und das, obwohl durchweg nur die mittlere Temperatur eingesetzt wurde. Wider Erwarten stellten die Forscher keine Unterschiede zwischen den Teilnehmergruppen fest.

Fazit der US-Forscher: Die Schmerzankündigung bei Patienten ist definitiv kontraproduktiv. Dabei spielt das Alter keine Rolle, denn sowohl Kinder als auch Erwachsene reagierten auf den Hinweis kommender Schmerzen mit einem erhöhten Schmerzempfinden. Auf eine offene Kommunikation – vor allem mit Kindern – sollte natürlich nicht verzichtet werden, aber die Wissenschaftler empfehlen hier eher Ablenkungsstrategien vor Spritzen und Ähnlichem.

Bei Zahnschmerzen den Zahnarzt fragen

Es kommt immer mal wieder vor, dass sich Zähne und Zahnfleisch mit einem unangenehmen Ziehen und Pochen melden. Schmerzen sind Warnzeichen unseres Körpers und sollten entsprechend ernst genommen werden.

Zahnschmerzen können viele Ursachen haben. Vor allem bakterielle Entzündungen müssen umgehend behandelt werden, um weitere negative Folgen für Ihre Gesundheit zu verhindern.

Sollten Zahnschmerzen zu Ihrem dauerhaften Begleiter werden oder immer wieder auftauchen, dann sind die Profis in der Zahnarztpraxis Ihre Erste-Hilfe-Adresse!

Was hilft bei Zahnschmerzen?

Was tun, wenn Zahnschmerzen plötzlich da sind und kein Zahnarzt akut helfen kann? Rufen Sie zunächst den zahnärztlichen Notdienst an und schildern Sie Ihre Beschwerden. Für den Fall, dass ein sofortiger Besuch in der Zahnarztpraxis oder der Zahnklinik nicht möglich ist, helfen diverse Hausmittel gegen Zahnschmerzen oder Schmerzmittel in Form von Tabletten, Kapseln oder Ähnlichem. Was gegen Zahnschmerzen wirklich hilft, erfahren Sie in der Apotheke, der Zahnarztpraxis oder durch den zahnärztlichen Notdienst!