“Küss mich, ich bin ein Prinz”, sagte der Frosch zur Prinzessin. Ob der grüne Lurch seine Bitte mit frischem Atem vortrug? Am internationalen Tag des Kusses (6. Juli) wollen wir keine Märchen erzählen, sondern harte Fakten zum Thema Mundgeruch verbreiten. Eines vorweg: Auf die Hilfe vom Zahnarzt ist bei Mundgeruch Verlass. In Mundgeruch-Sprechstunden, mit speziellen Geräten und einem geschulten Näschen kommt er der Ursache für den üblen Atem schnell auf die Spur.

Information Mundgesundheit berichtet über Hilfe bei Mundgeruch beim Küssen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Die Ursache für Mundgeruch liegt meistens in der Mundhöhle. Hier produzieren Bakterien Schwefel, der den Atem riechen lässt.
  • Stimmt die Mundhygiene nicht, vermehren sich die Bakterien – und der Mundgeruch wird stärker.
  • Extremer Mundgeruch kann ein Hinweis auf Entzündungen und Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch sein.
  • Mundgeruch kann aber auch das Symptom einer Allgemeinerkrankung sein. Wenn der Atem nach Urin riecht, ist das ein Hinweis auf ein mögliches Nierenversagen.
  • Es gibt verschiedene Formen von Mundgeruch: Den Geruch beim Ausatmen durch den Mund (Foetor ex ore) und den schlechten Geruch der Atemluft, selbst wenn der Betroffene durch die Nase ausatmet (Halitosis).
  • Der Zahnarzt erkennt anhand der Art des Mundgeruchs, wo die Ursache für den übel riechenden Atem liegt.
  • In der Zahnarztpraxis nutzt er zum Beispiel ein Halimeter, um gasförmige Verbindungen im Mund des Patienten festzustellen.
  • Viele Zahnärzte bieten Mundgeruch-Sprechstunden an, in denen sie den Patienten diskret und zuverlässig helfen.

Warum riecht mein Atem so unangenehm?

Viele sind der Überzeugung: Im Magen liegt Grund für den Mundgeruch – aber das ist in den meisten Fällen nicht korrekt. Weiter oben, eben direkt im Mund, entsteht schlechter Atem und zwar in 90% aller Fälle.

Vielleicht möchten wir Unangenehmes vom Mund als Organ, mit dem wir sprechen, lecker essen und schließlich auch küssen, gedanklich trennen. Der Magen, versteckt in unserem Körper und klar zuständig für die Verdauung, würde als Verursacher für übelriechenden Atmen viel besser “passen”. Aber so ist es nur selten.

In der kleinen Mundhöhle ist erstaunlich viel Platz für mehr als 20 Millionen Bakterien. Man findet sie in den Zahnzwischenräumen und Zahnfleischtaschen, auf der Zunge und im Zahnbelag. Diese kleinen Ecken ergeben recht viel Oberfläche, auf der aerobe und anaerobe Bakterien siedeln.

Und eigentlich herrscht eine gesunde Balance zwischen den Bakterien. Erhalten die anaeroben, ohne Sauerstoff lebende Vertreter Zuwachs, beginnt die Neigung zu Mundgeruch. Denn diese Bakterien zerlegen die Speisereste – speziell Eiweiße und Zucker – und ernähren sich davon. Es entstehen Faulgase, die riechen.

So verteilen sich die häufigsten Ursachen von Mundgeruch prozentual:

  • 87 % Mundhöhle
  • 5 % Psyche
  • 4 % HNO-Bereich
  • 3 % Mundhöhle und HNO-Bereich
  • 1 % Magen-Darm-Erkrankungen

Quelle: Bayerische Landeszahnärztekammer

Wie hilft mir der Zahnarzt gegen Mundgeruch?

Zunächst einmal muss der Zahnarzt feststellen, ob und wie intensiv Mundgeruch vorhanden ist. Dazu nutzt er zum Beispiel ein Halimeter. Das Halimeter misst die für den üblen Atem verantwortlichen gasförmigen Verbindungen im Mund.

Die geschulte Zahnarzt-Nase erkennt aber häufig auch ohne Einsatz spezieller Geräte, ob der Patient an Mundgeruch leidet und was die Ursachen dafür sein könnten.

In speziellen Sprechstunden zum Thema Mundgeruch klärt er die Patienten über Behandlungsmöglichkeiten auf. In den meisten Fällen genügt bereits eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung, um die riechende Bakterienschar zu minimieren.

In der Zahnarztpraxis führen Prophylaxemitarbeiterinnen diese Leistungen durch:

  • Erstellung des Mundgesundheitsstatus.
  • Entfernung harter und weicher Zahnbeläge – auch an schwer zugänglichen Stellen.
  • Reinigung der Zahnzwischenräume und der Zunge (hier tummeln sich besonders gerne die Bakterien).
  • Polierung und Fluoridierung der Zähne.
  • Aufklärung zur optimalen Mundhygiene zuhause.

Wie kann ich Mundgeruch erkennen?

Glücklich ist der, der gute Freunde hat: Die sagen einem, wenn Mundgeruch die Kommunikation stört, denn selber merkt man das nicht.

Es gibt ein paar Möglichkeiten, die Frische des Atems zu prüfen:

  • In die eigene Hand atmen und daran riechen.
  • Etwas Spucke in ein Glas geben, verschließen und nach fünf Minuten daran riechen.
  • Das Handgelenk gut waschen, daran kräftig lecken und nach 30 Sekunden an dem getrockneten Speichel riechen.
  • In einen sauberen Plastikbeutel atmen, diesen vor der Nase öffnen und riechen.
  • Alle Methoden sollten in einem gut gelüfteten Raum durchgeführt werden, damit keine weiteren Düfte und Aromen ablenken. Hinschauen ist auch ein Mittel: Beim Zähneputzen auf Zungenbelag im hinteren Bereich achten.

Was kann ich selbst gegen extremen Mundgeruch tun?

Putzen, putzen, putzen – und zwar die Zähne. So werden Zahnbeläge entfernt und dem bakteriellen Stoffwechsel die Grundlage entzogen. Wer sich morgens und abends drei bis fünf Minuten Zeit für die Zahnpflege nimmt, tut viel für einen frischen Atem. Praktisch in Sachen Putzdauer sind elektrische Zahnbürsten. Hier ist die Zeit bereits einprogrammiert und man braucht nicht auf die Uhr schauen.

Das sind ein paar wichtige Regeln fürs Zähneputzen:

  • Borsten – weiche oder mittelharte sind ausreichend.
  • Druck – Nicht zu hart drücken beim Putzen, da sonst der Zahnschmelz leidet.
  • Auswechseln – neue Bürste, sobald Borsten abstehen und sonst nach spätestens 3 Monaten wechseln.
  • Fluorid – Zahnpasta mit Fluorid stärkt den Zahnschmelz, macht ihn glatt und Bakterien finden weniger Halt.
  • Zahnzwischenräume – hier kommt die Bürste nicht ran, also Interdentalbürstchen und Zahnseide benutzen.
  • Zahnspange, Implantat, Prothese – nach Anweisung des Zahnarztes reinigen. Normales Putzen mit Pasta und Bürste reicht nicht aus.
  • Das Aroma der Zahnpasta lässt den Atem länger frisch wirken.

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Mundspülungen gegen starken Mundgeruch

Als zusätzliche Anwendung können Mundspülungen übergangsweise gut wirken. Sie unterstützen die Mundpflege bei Entzündungen, wenn die Bürste die Stelle verletzen würde. Chlorhexedin, Cetylpyridiniumchlorid sowie ätherische Öle kommen gegen Bakterien zum Einsatz. Zinkaktat und Chlorophyl binden Geruchsstoffe.

Mundspülungen helfen vor allem, wenn Sie eine Entzündung im Mund haben. Einige haben Wirkstoffe gegen Bakterien (Chlorhexedin, Cetylpyridiniumchlorid und andere wie etwa ätherische Öle) und solche, die zusätzlich Geruchsstoffe binden (Zinklaktat, Chlorophyll).

Dauerhaft sollten Mundspülungen nicht verwendet werden, da sie die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen können.

Mundgeruch vorbeugen mit zuckerfreien Kaugummis

Ob der Mundgeruch nun vom Zwiebelgericht in der Mittagspause herrührt oder weil man zu wenig Speichel produziert: zuckerfreie Kaugummis können prima überbrücken. Sie regen den Speichelfluss an, der Mund wird natürlich gespült und Bakterien abgewehrt. Außerdem senken diese Kaugummis den ph-Wert und neutralisieren Säuren – das tut dem Zahnschmelz gut. Mundsprays sind zweite Wahl. Vor allem sollten auch sie zuckerfrei sein.

Zungenschaber gegen Mundgeruch

Ein bisschen Übung gehört dazu, wenn man die Zunge mit einem Schaber säubert. Aber der Effekt ist überzeugend, denn auf der Zunge fühlen sich Bakterien sehr wohl. Man muss den Schaber geschickt ansetzen, damit kein Würgereiz entsteht. Wer die Anwendung raus hat, schabt so lange, bis kein Belag mehr an dem Gerät haftet.

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Was hat das Zähneputzen mit Mundgeruch zu tun?

Beim Thema Zähneputzen denken wir meist daran, eine Karies zu verhüten. Aber wer putzt, sorgt im Großen und Ganzen für Sauberkeit im Mund und somit für einen frischen Atem. Dass die Zahnpasta ein Aroma wie Pfefferminze hat, ist nett aber nicht entscheidend.

Allein wirkungsvoll ist die Entfernung von Speiseresten. Speziell proteinhaltige Nahrung wie Milchprodukte und Fisch “schmecken” den Bakterien gut. Sie ernähren sich auch gerne von Zucker. Da ist es egal, woher der stammt. Neben Süßigkeiten spielen auch Fructose (Zucker aus Obst) und Kohlenhydrate (Zucker aus Kartoffeln oder Brot beispielsweise) eine Rolle.

Anaerobe Bakterien zersetzen Speisereste an schwer zugänglichen Stellen in der Mundhöhle, wo nur wenig oder kein Sauerstoff hinkommt:

  • Zahnzwischenraum.
  • Zahnfleischtasche.
  • kariöse Stelle.
  • am Saum von Zahnersatz, Prothese, fester Zahnspange oder Aufbissschiene.

Diese Stellen erreicht man mit sorgfältiger Putztechnik und zusätzlich sind Bürsten für die Zahnzwischenräume sowie Zahnseide notwendig.

Feste Zahnbeläge verschlimmern das Problem Mundgeruch

Zahnbelag, der nicht entfernt wird, verfestigt sich und kann zu Zahnstein werden. Der lässt sich mit Zähneputzen nicht entfernen. Auf seiner rauen Oberfläche finden Bakterien zum einen besonders gut Halt. Zum anderen entwickeln sich Entzündungen am Zahnfleischsaum. Die Zahl der abgestorbenen Schleimhautzellen steigt und fördert die Fäulnis in der Mundhöhle. Im Umkehrschluss kann Mundgeruch auf eine Zahnfleischentzündung hinweisen, obwohl es keine oder kaum Blutungen gibt.

Bakterien fühlen sich auf der Zungenoberfläche wohl

Die Oberfläche der Zunge mit ihren Furchen sowie Papillen zum Schmecken und Tasten ist so unregelmäßig, dass Bakterien hier ganz bequem Unterschlupf finden. Zwei Drittel aller Klagen über Mundgeruch haben ihren Grund im Zungenbelag. Zähneputzen reinigt die Zunge in der Regel nicht. Würde die Bürste den hinteren Bereich berühren, wäre Brechreiz die Folge. Hier sind spezielle Zungenschaber notwendig.

Mundgeruch nach Weisheitszahn-OP und durch Erkrankungen: Welche Ursachen hat Mundgeruch noch?

Die Mundhöhle ist verbunden mit anderen Organen im Kopfbereich. Das merken wir schmerzhaft bei einem Schnupfen: Das entzündliche Sekret läuft aus den Nasenhöhlen den Rachen entlang und bereitet uns Schluckbeschwerden. So kann Mundgeruch bei entzündeten Rachenmandeln entstehen. Aber das stellt nur einen geringen Teil aller Fälle.

Werden die Weisheitszähne entfernt, kann der Bereich um die Wunde nicht sorgfältig geputzt werden. Das Ergebnis: mehr Bakterien, die mehr Schwefel produzieren. Der Zahnarzt verschreibt dann eine antibakterielle Spülung, die den Grund für die unangenehme Symptomatik beseitigt oder zumindest eindämmt.

Mundgeruch durch Parodontose bzw. Parodontitis

Entzündung von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat – unter diesem Begriff ist die Parodontitis auch bekannt. Sie ist eine Reaktion auf anhaltend mangelhafte Zahnpflege. Zahnfleisch und Kieferknochen bilden sich zurück, Zahnfleischtaschen entstehen, in denen Bakterien fleißig Stoffwechsel betreiben. Diese Produkte der Zersetzung stinken und produzieren Mundgeruch.

Schlechter Atem durch einen trockenen Mund

Da bleibt dir die Spucke weg – ein geflügeltes Wort, wenn es um die Reaktion auf extreme Erlebnisse geht. Normalerweise gehört die Produktion von Speichel zu unserem Leben wie das Atmen. Und natürlich bleibt er nicht weg, wenn wir erstaunt sind. Dafür gibt es andere Gründe wie die Einnahme von Medikamenten. Bei vielen älteren Menschen entwickelt sich ebenfalls Xerostomie, die Mundtrockenheit. Das sind die Begleiterscheinungen:

  • die natürliche Reinigung von Mundraum und Zähnen entfällt.
  • Säuren aus Nahrung werden nicht neutralisiert.
  • Risse in den Lippen.
  • flüchtige Schwefelverbindungen durch bakterielle Zersetzung bleiben.

Wer zu wenig trinkt – also weniger als 1,5 bis Liter Flüssigkeit pro Tag – dehydriert und bekommt zwangsläufig einen trockenen Mund. Ob krankhaft oder aus Nachlässigkeit: Trinken hilft gegen schlechten Atem.

Extremer Mundgeruch und fäkaler Mundgeruch: Welche Formen von Mundgeruch gibt es?

Sulfide, die Produkte der bakteriellen Schwefelverbindungen, duften unterschiedlich und deuten auf Erkrankungen hin. In Zeiten, als die Medizin noch nicht so technologisiert war wie heute, war die Atemprobe zur Diagnose von großem Nutzen.

So deutet spezieller Mundgeruch auf eine Erkrankung hin:

  • Diabetes mellitus: Ketongeruch wie Nagellackentferner
  • Karies oder Zahnfleischentzündungen: leicht faulig
  • Magenleiden: säuerlich
  • Mandelentzündung: eher faulig
  • Nierenleiden: ähnelt Urin oder Ammoniak

Schwefelwasserstoff riecht nach faulen Eiern, Methylmercaptane erinnert an faulenden Kohl und biogene Amine schweben wie verdorbener Fisch vor dem Mund.

Die Zähne sind gegen Karies geschützt. Das Risiko für Parodontitis bekommt man in den Griff. Mit Tipps für die häusliche Zahnpflege wird auch Mundgeruch vorgebeugt. Einmal allein wirkt die Individualprophylaxe allerdings nicht. Sie sollte zweimal pro Jahr wiederholt werden. Der Zahnarzt kann so die Mundgesundheit im Blick behalten und Mundgeruch hat eigentlich keine Chance. Beste Voraussetzung, den internationalen Tag des Kusses zu genießen!

Über den internationalen Tag des Kusses:

Kurz aufgedrückt, zart gehaucht oder inniglich zelebriert: Der Kuss hat so viele Formen, wie es Menschen und Zuneigung gibt. Allerdings sollte man auf Reisen die kulturellen Unterschiede beachten. Wie beim Lächeln setzt der Kuss positive Hormone frei und ist ein Mini-Urlaub vom Alltag.