Ostern ohne Schokoeier im Nest? Das muss nicht sein! Zwar steckt im Zucker das Potenzial für Karies, aber man mag und muss den Kindern die süße Leckerei nicht komplett verbieten. Wie das gelingt? Hier sind ein paar Tipps – und die sind auch für große Menschen geeignet.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Alle Arten von Zucker schaden den Zähnen – nicht nur Schokolade
- Es gibt Regeln fürs Naschen, die das Kariesrisiko senken.
- Eltern sollten ein gutes Vorbild sein, wenn es um regulierten Genuss geht.
- Der Besuch beim Zahnarzt nach Ostern sensibilisiert für die Gefahr von Zucker und bestärkt die Kinder, Verantwortung für ihre Zähne zu übernehmen.
Saures schadet mehr als Süßes!
Ostern ist ein Fest der Süßigkeiten: Im Garten und in der Wohnung werden am Ostersonntag Schokolade, Bonbons und andere Leckereien versteckt. Wer hat mehr gefunden? Stolz präsentieren die Kleinen ihre Ausbeute. Und den Eltern schwant Böses: Der Kinderspaß darf nicht zur Gefahr für die Zahngesundheit der Kinder werden.
So viel steht fest: Nicht der Zucker schadet den Zähnen direkt, sondern Säure, die er produziert. Das geht so: Der Zucker im Mund schmeckt vor allen den vielen Millionen Bakterien, die Süßes in Saures verwandeln. Diese Säure entkalkt den Zahnschmelz und schädigt ihn oft dauerhaft. Karieslöcher sind die Folgen!
Das schreiben die Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Süßes – nur mit Vorsicht zu genießen! Ob Haushaltszucker, Fruchtzucker, Traubenzucker, Honig, Maltodextrin oder Sirup – alle Arten von Zucker sind gleichermaßen schädlich für die Zähne. Denn Kariesbakterien verwerten jeden Zucker zur Bildung der schädigenden Säuren.“
Naschen – aber richtig!
Damit die Zähne das Osterfest überstehen und der Genuss dabei nicht zu kurz kommt, hier einige Tipps:
- Süßes nicht in kleinen Portionen über den ganzen Tag verputzen, sondern lieber einmal richtig genießen – gerade der ständige Nachschub sorgt für viel Freude bei den Bakterien. Am besten das süße Osternest aus dem Blickfeld des Kindes verbannen. Älteren Kindern können Sie die Zusammenhänge erklären und feste Verabredungen treffen.
- Selber ein gutes Vorbild sein – wenn die Kinder Naschpause haben, gilt das auch für die Erwachsenen!
- Klebrige Leckereien wie Lutschern, Karamellbonbons oder Honig hängen schön lange an den Zähnen – darauf einfach verzichten.
- Lebensmittel wie Zitronensaft, Orangensaft, Apfelsaft, Cola und Limonaden sind besonders säurehaltig – lieber einschränken.
- Zwischendurch Vollkornprodukte und Rohkost essen. Diese Lebensmittel müssen stärker gekaut werden müssen – sie regen den Speichelfluss an, der die Säure neutralisiert.
- Weil auf Süßes gerne Herzhaftes folgt, sollte Käse auf dem Speiseplan stehen – das Protein Kasein und die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat bauen den Zahnschmelz wieder auf.
Mehr Wissen: Saure Getränke – mit Energie gegen den Zahnschmelz!
Ostern in Zahlen:
- 2018 kauften die Deutschen rund 29,3 Millionen Kilogramm Ostereier und Schokohasen im Wert von etwa 394 Millionen Euro.
- Die beliebteste Ostersüßigkeit ist das Schokoladen-Ei: 92 Millionen Packungen wurden davon verkauft.
- Die meisten Ostersüßigkeiten kaufen die Deutschen in der Woche vor Ostern ein.
Zahnpflege und der Besuch beim Zahnarzt!
Erstmal ist die Familie aufgerufen: Besonders an Feiertagen, an denen Süßes auf dem Speiseplan steht, ist gründliches Zähneputzen angesagt. Die Zahnbürste darf dabei auch ruhig über die Zunge kreisen. Und die Zwischenräume nicht vergessen! Hier feiern die Bakterien jeden vertilgten Schokohasen mit einer kleinen Säureparty. Die Zahnzwischenraumbürste eignet sich perfekt als bakterienfeindliche Partybremse.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der vereinbart für die Wochen nach Ostern direkt einen Termin in der Zahnarztpraxis. Am besten direkt als Frühjahrsputz für die Zähne . Und, liebe Mamas, Papas, Opas und Omas: Wie wäre es, neben Süßigkeiten auch ein hübsches Zahnputzset ins Osternest zu legen? Dann können Sie Ihren Kindern demnächst vom Osterhasen erzählen, der nur den Kindern Schokolade bringt, die danach auch ordentlich die Zähne putzen. Ein gesundes Märchen!