Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab Juli die Kosten für drei zusätzliche zahnärztliche Untersuchungen bei Kindern. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen. Mit dem Ziel: Noch mehr gegen frühkindliche Karies unternehmen! Information Mundgesundheit fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen.


Faktencheck: Das sind die neuen Leistungen

Ab dem 1. Juli 2019: Drei zusätzliche zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder ab dem 6. Lebensmonat bis zum 3. Lebensjahr – zeitlich auf die U-Untersuchungen in der Kinderarztpraxis abgestimmt.

  • umfassende Untersuchung von Zähnchen und Zahnfleisch
  • 2 x pro Kalenderhalbjahr auftragen von Fluoridlack zur Zahnschmelzhärtung
  • Aufklärung der Eltern über Ansteckungsgefahr und Ursachen von Karies
  • Anleitung zum Zähneputzen für Eltern und Kind

Bisher haben die Kassen die frühkindliche Prophylaxebehandlungen erst bei Kindern ab 3 Jahren unterstützt. Vom 34. Lebensmonat bis zum 6. Lebensjahr haben die Kinder weiterhin Anspruch auf drei zahnärztliche Untersuchungen. Daran ändert sich nichts.

Vorsorge in der Praxis: So schützt der Zahnarzt Kinderzähne

Um Karies an den Milchzähnen zu vermeiden, trägt der Zahnarzt einen Fluoridlack auf. Dadurch wird der Zahnschmelz stärker und schützt die Zähne besser vor Kariesbakterien. Zweimal pro Halbjahr haben die kleinen Patienten Anspruch auf die sogenannte Fluoridierung. Außerdem gibt der Zahnarzt Tipps zur Zahnpflege und klärt die Eltern über mögliche Ursachen frühkindlicher Karies auf.

Mehr Informationen: Babys erster Zahn: Eine neue Phase im jungen Leben beginnt

Warum sollte ich so früh mit meinem Kind zum Zahnarzt?

Besonders bei Kindern unter drei Jahren ist Karies ein großes Problem. Die sogenannte Nuckelkaries entsteht unter anderem durch

  • süße Getränke in den Trinkflaschen der Kinder und
  • unregelmäßiges Putzen der ersten Zähnchen.

Ein frühzeitiger Verlust der Milchzähne kann der Gebissentwicklung schaden!

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer: „Wir sind froh, dass diese Präventionslücke endlich geschlossen wird. Deutschlandweit sind etwa 15 Prozent der unter dreijährigen Kinder von Karies betroffen, besonders Kinder aus Familien in sozial schwierigen Lebenslagen leiden zu oft unter frühkindlicher Karies (…).” Lesen Sie hier die Pressemeldung der Bundeszahnärztekammer: Zahnärztliche Vorsorge für die Kleinsten wird endlich möglich!

Mehr Informationen: Die Karies-Kinder: Wenn Nuckeln zur Gefahr wird!