Es pocht, es zieht, es sticht bis ins Mark. Der Zahnschmerz hat viele Gesichter und gehört zu den intensivsten Schmerzen, die wir empfinden können. Doch der Zahn meldet sich nicht ohne Grund: Er sendet SOS, weil etwas nicht stimmt. Wenn der Zahn schmerzt, gibt es nur eine Lösung: Ab zum Zahnarzt! Ist dieser nicht erreichbar, stellt sich die Frage: Was hilft gegen Zahnschmerzen? Wir erklären, welche 15 Hausmittel helfen können, die Zeit bis zum Besuch in der Zahnarztpraxis zu überbrücken.
Das Wichtigste zum Thema: Was tun bei Zahnschmerzen?
- Bei anhaltenden oder starken Zahnschmerzen ist der Weg in die Zahnarztpraxis unumgänglich.
- Zahnschmerzen haben verschiedene Ursachen und Gründe, die auch unterschiedliche Behandlungen erfordern können.
- Schmerzmittel sollten nicht ohne die Absprache mit Ärzten oder Apothekern eingenommen werden.
- Es gibt viele verschiedene Hausmittel und Wirkstoffe aus der Natur, die bei Zahnschmerzen für Linderung sorgen können.
- Ob Schmerzmittel oder Hausmittel: Es ist immer gut zu wissen, ob Nebenwirkungen, Allergien oder Unverträglichkeiten möglich sind.
- Die beste Vorsorge ist immer noch der regelmäßige Besuch in der Zahnarztpraxis: Prophylaxe senkt die Risiken für Krankheiten und Schmerzen.
- Der 9. Februar ist der Tag der Zahnschmerzen.
Zahnschmerzen - so unterschiedlich wie unangenehm
Britische Forscher wollen einst herausgefunden haben, dass Fluchen schmerzlindernd wirkt. Das eine oder andere „Verdammt noch mal“ soll dabei helfen, die Pein länger auszuhalten. Wer seinen entzündeten Zahnnerv verflucht, wird die Schmerzen dadurch aber nicht los. Bevor uns also die Schimpfwörter ausgehen, sollten wir den Zahnarzt draufschauen lassen.
Zahnschmerzen sind ein Warnsignal des Körpers.
Er sendet uns die Botschaft: Hier stimmt etwas nicht. Rein biologisch gesehen spüren wir den Schmerz, weil unsere Zahnnerven gereizt oder beschädigt wurden. Es gibt jedoch nicht nur den einen Zahnschmerz. Unser Körper lässt sich einiges einfallen, um uns auf das Problem im Mund hinzuweisen. Das sind die häufigsten Formen von Zahnschmerzen:
- pochender Zahnschmerz
- Zahnschmerzen bei heiß / kalt
- schmerzende Zähne beim Kauen und Essen
- Kopfschmerzen und Zahnschmerzen
- Zahnschmerzen bei Erkältungen
Hinter allen diesen Symptomen stecken mal mehr und mal weniger große Baustellen in der Zahngesundheit. Aber egal woher sie kommen, die Frage lautet: Zahnschmerzen, was tun?
Was ist wirklich los, wenn die Zähne schmerzen und die Nerven SOS funken? Diese und andere Fragen beantworten wir in unserem Artikel: ⏩ Zahnschmerzen: Was passiert da eigentlich in unserem Körper?
Erste Hilfe bei Zahnschmerzen
Wie wir ja alle wissen, halten sich Zahnschmerzen nicht zwingend an die Öffnungszeiten der nahegelegenen Zahnarztpraxen oder Apotheken. Ist der zahnärztliche Notdienst auch nicht gut zu erreichen, können bestimmte Medikamente oder bewährte Hausmittel für eine erste Linderung sorgen.
Anhaltende oder starke Schmerzen haben immer eine Ursache, die ärztlich geklärt und behandelt werden muss. Schmerz- und Hausmittel dienen nur zur Linderung, bis der Besuch in der Praxis möglich ist.
Welche Schmerzmittel helfen bei Zahnschmerzen? Diese Frage beantworten wir in unserem Artikel: ⏩ Tabletten gegen Zahnschmerzen: Welche Schmerzmittel helfen wirklich?
Hausmittel bei Zahnschmerzen: Das sagt der Zahnarzt und Heilpraktiker
Das Wichtigste zuerst: Zahnschmerzen gehören in die Hände von Zahnärztinnen und Zahnärzten. Bei der Frage nach geeigneten Medikamenten und Schmerzmitteln fragen Sie gerne auch den Apotheker Ihres Vertrauens. Mediziner und Apotheker sind aber nicht immer zur Stelle, wenn Zähne zum Stress- und Schmerzfaktor werden.
In solchen Fällen greifen wir gerne zu bekannten und weniger bekannten Hausmitteln. Pflanzliche Wirkstoffe wirken auf verschiedene Art und Weise. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt und erfahren Sie, welche Hausmittel problemlos eingesetzt werden können.
Was gilt es dabei generell zu beachten und welche Hausmittel wirken besonders gut bei Zahnschmerzen? Antworten gibt es von Dr. Gerald Schillig, Zahnarzt und Heilpraktiker aus Hannover.
Grundsätzlich ist der Einsatz von Hausmitteln risikofrei, da relevante und unerwünschte Nebenwirkungen nicht zu erwarten sind. Allerdings haben Zahnschmerzen und auch Zahnfleischbeschwerden in aller Regel eine konkrete Ursache, die zahnärztlich behandelt werden sollte.
Die Anwendung naturheilkundlicher Mittel bei Zahnschmerzen ist nur unter der Voraussetzung zu befürworten, dass die Gabe zur Überbrückung der Zeit dient, bis ein Zahnarzt aufgesucht werden kann.
Allein aufgrund der Erkenntnis, dass die Ursachen bei Beschwerden im Zahnbereich niemals von selbst heilen können. Zahnfleischbeschwerden hingegen bieten manchmal die Option der Selbstheilung.
Da es sich bei Beschwerden im Mundraum überwiegend um entzündliche Prozesse handelt, ist Kühlen zunächst das Mittel der Wahl. Es wirkt schmerzlindernd und abschwellend. Entweder kalte Umschläge mit Kompressen oder gar das Lutschen von Eiswürfeln.
Grundsätzlich wirken bestimmte Öle antiphlogistisch (entzündungshemmend / abschwellend), antibakteriell (keimtötend) und analytisch (schmerzlindernd). Dazu zählen zum Beispiel: Nelkenknospen, Lorbeeröl, Niaouliöl oder Teebaumöl. Mehrfach täglich durchziehen oder auf den betreffenden Zahn legen. Auch das Kauen von Gewürznelken, die oft in der Küche vorhanden sind, setzt das schmerzlindernde Eugenol frei.
Bewährt haben sich auch Spülungen mit einer hoch konzentrierten Salzlösung, die man jederzeit zu Hause herstellen kann. Bei Zahnfleischbeschwerden kommen Spülungen mit Salbei zum Einsatz und auch verdünnte Propolis- und Myrrhentinktur.
Ein Fertigpräparat aus der Apotheke ist Salviathymol N. Es enthält eine Mischung diverser Öle von Salbei, Eukalyptus, Nelken und Levomenthol. 20 Tropfen in Wasser auflösen und mehrfach täglich spülen. Für das Zahnfleisch gibt es einen Salbei-Balsam.
Aus dem homöopathischen Bereich ist Arnica D6 vor und nach chirurgischen Eingriffen empfehlenswert oder auch Chamomilla D6 bei Zahnfleischbeschwerden während des Zahndurchbruchs.
Zahnschmerzen lassen sich mit natürlichen Mitteln reduzieren und nur in seltenen Fällen beseitigen. Zusammengefasst: Kühlen und Spülen.
Da Beschwerden im Mund überwiegend entzündlich verursacht sind, wirkt Kühlen schmerzlindernd. Der Effekt der Kühlung besteht darin, dass die Hyperämie, also die vermehrte Durchblutung, welche mit einer Entzündung einhergeht, reduziert wird.
Salzspülungen und Spülungen mit Ölen und Desinfektionsmitteln verdünnen die auslösenden Keime und bekämpfen diese zum Teil. Das geht auch – bei Erwachsenen – mit hochprozentigem Alkohol, den man allerdings nach der Spülung wieder ausspucken sollte.
Und noch einmal: Es geht darum, die Zeit bis zum nächstmöglichen Zahnarztbesuch zu überbrücken.
Hausmittel gegen Zahnschmerzen: so gut und schnell wirken sie
Einige wirkungsvolle Haus- und Naturheilmittel hat uns der Experte Dr. Gerald Schillig schon genannt. 15 beliebte Hausmittel haben wir für Sie zusammengefasst.
#Hausmittel01 – Eis
Kühlen kann die Zahnschmerzen kurzfristig lindern und entzündliche Prozesse verlangsamen. Die Kälte verengt die Blutgefäße und wirkt dabei wie eine Betäubung. Wickeln Sie den Kühlakku oder Eiswürfel in ein Handtuch und drücken das auf die schmerzende Stelle. Alternativ können Sie die Eiswürfel langsam lutschen. Achtung: Lässt der Kühleffekt nach, kommen auch die Schmerzen zurück. Eis eignet sich somit nur für die kurzfristige Überbrückung bis zum Arztbesuch.
#Hausmittel02 – Knoblauch
Für einen Zahn, der endlich Ruhe gibt, nimmt der eine oder andere sogar eine Knoblauchfahne in Kauf. Die ätherischen Substanzen in den Lauchgewächsen wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Dafür halbiert der vom Pein Geplagte eine Zehe und drückt sie direkt auf den schmerzenden Zahn oder die Stelle des Zahnfleischs. Trotz Schmerzen ist ein wenig Geduld gefragt: Der austretende Saft braucht einige Minuten, bis er wirkt.
#Hausmittel03 – Teebaumöl
Teebaumöl ist eine kleine Wunderwaffe gegen alle Arten von Keimen. Es spielt seine Stärken deshalb besonders bei infektionsbedingten Zahnschmerzen aus. Es wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Tragen Sie die Wundertinktur je nach Bedarf direkt auf die schmerzende Stelle auf oder mischen Sie eine Spülung aus Teebaumöl und lauwarmen Wasser. Vorsicht: Das Öl hat einen recht eigenwilligen Geruch und sollte nicht verschluckt werden.
#Hausmittel04 – Zwiebeln
Die Zwiebel ist eine Allzweckwaffe, das wusste schon Großmutter. Aufgrund der ätherischen Öle wirkt die Knolle entzündungshemmend und schmerzlindernd. Gegen Zahnschmerzen schneiden Sie die Zwiebel in kleine Stücke, wickeln sie in ein Papiertuch oder eine Wundkompresse und drücken sie auf die schmerzende Wange. Alternativ: Legen Sie ein Stück Zwiebel direkt an den schmerzenden Zahn und kauen Sie diese langsam. Linderung sollte innerhalb von 15 Minuten eintreten.
#Hausmittel05 – Nelke (Eugenol)
Die Nelke taucht in fast jeder Hitliste für Hausmittel gegen Zahnschmerzen auf. Vor allem bei einem starken punktuellen Schmerz soll sie helfen. Ihr Geheimnis: Eugenol. Das schmerzstillende Mittel wird freigesetzt, wenn der Geplagte auf die getrocknete Nelke beißt. Eugenol, ein sogenanntes Phenylpropanoid, ist in der Zahnmedizin durchaus bekannt. Es wird zum Beispiel zur Behandlung der Pulpitis (Entzündung des Zahnmarks) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) verwendet.
#Hausmittel06 Salbei / Salbeitee
Salbei war bereits in der Antike ein bewährtes Heilmittel. Die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Damit eignet sich Salbei gerade bei entzündlichen Schmerzen in Mund und Rachen. Schmerzgeplagte können die frischen Blätter direkt kauen oder als Tee zubereiten. Entweder Sie spülen mit dem Tee oder Sie tränken einen Wattebausch im Tee und legen diesen direkt auf die schmerzende Stelle im Mund.
#Hausmittel07 – Kamille / Kamillentee
Die Kamille ist ebenfalls ein wahres Multitalent in der Hausapotheke. Äußerlich angewendet wirkt die Pflanze antibakteriell, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Tee wird aus der Blüte der Kamille zubereitet. Ähnlich wie beim Salbei kann dieser als Spülung benutzt oder mit einem Wattebausch direkt auf die schmerzende Stelle gelegt werden. Übrigens: Auch Pfefferminz, Baldrian und Johanniskraut können helfen. Am besten Sie kochen den Tee frisch auf, lassen ihn abkühlen und spülen dann mehrmals.
#Hausmittel08 – Globuli
Die kleinen homöopathischen Kügelchen finden sich in vielen Haushalten. Auch gegen Zahnschmerzen sollen sie helfen. Globuli der Wahl: Aconitum. Die Substanz wird aus dem Hahnenfußgewächs Blauer Eisenhut gewonnen. Homöopathen setzen sie gegen Fieber und Entzündungen ein. Auch gegen einen pulsierenden Zahnschmerz soll sie helfen. Obacht: Der Blaue Eisenhut ist hochgiftig und sollte ausschließlich in Arzneimittelform verwendet werden.
#Hausmittel09 – Ölziehen
Öl hat jeder zu Hause. Wenn der Zahn richtig schmerzt, ist Ölziehen sicher einen Versuch wert. Wichtig: Spülen Sie nur mit kaltgepresstem und hochwertigem Sonnenblumen- oder Sesamöl. Ein Esslöffel davon genügt bereits für die akute Selfmade-Therapie. Das Öl sollte dabei 2-3 Minuten zwischen den Zähnen hindurchgezogen werden – nicht verschlucken! Durch die antibakterielle Wirkung kann es kurzfristig für eine ausgeglichene Mundflora sorgen.
#Hausmittel10 – Wasserstoffperoxid
Beim Friseur gehört Wasserstoffperoxid als Bleichmittel zur Standardausstattung. Auch in der heimischen Notfallapotheke sollte die dreiprozentige Lösung ihren festen Platz haben. Die Flüssigkeit eignet sich gut, um Wunden zu desinfizieren und Bakterien, Viren und Pilze zu bekämpfen. Die sind häufig der Grund für Zahnschmerzen. Ein paar Tropfen in Wasser aufgelöst reichen bereits als wirksame Mundspülung. Wichtig: Die Lösung nicht schlucken, sondern ausspucken.
#Hausmittel11 – Propolis
Die Bienen haben uns mit Propolis ein wirksames Mittel gegen Zahnschmerzen geschenkt. Das Naturprodukt ist auch als Kittharz oder Bienenharz bekannt. Die Substanz hemmt Entzündungen und desinfiziert die betroffene Stelle. Zusätzlich wirkt sie regenerativ und unterstützt die Heilung. Propolis kann per Tinktur unverdünnt direkt auf den schmerzenden Zahn aufgetragen werden oder mit Wasser verdünnt als Mundspülung seinen Dienst gegen den Zahnschmerz verrichten.
#Hausmittel12 – Salz
Salz findet sich in jedem Haushalt und ist ein bewährtes Mittel gegen Zahnschmerzen. Es wirkt desinfizierend und löst unangenehme Spannungen im Weichgewebe auf. Als Spülung kann es schmerzlindernd wirken. Wichtig zu wissen: Lösen Sie das Salz in warmem Wasser auf. Lassen Sie die Spülung dann abkühlen, denn Wärme fördert Schmerzen eher. Mit der kalten Lösung maximal 2 Minuten spülen und ausspucken. Das können Sie wiederholen, bis der Schmerz nachlässt.
#Hausmittel13 – Wirsing
Wirsing ist mit ähnlich viel Vitamin C wie Zitronen ein ideales Wintergemüse. Darüber hinaus enthalten die Wirsingblätter auch verschiedene Enzyme. Diese wirken abschwellend und schmerzstillend. Sie eignen sich insbesondere bei Zahnfleischentzündungen als probates Hausmittel. Nehmen Sie am besten frische Blätter und wickeln Sie diese in ein feuchtes Tuch. Das drücken Sie auf die schmerzende Wange. Die Wirkung sollte nach 30 Minuten einsetzen.
#Hausmittel14 – Wacholderbeeren
Auch Wacholderbeeren sollen sich als Hausmittel gegen Zahnschmerzen eignen. Dazu werden die Beeren langsam gekaut. Der Wacholder wirkt antibakteriell und blutreinigend. Das Kauen der Beeren setzt die Inhaltsstoffe frei und bekämpft Viren und Bakterien im Mund. Netter Nebeneffekt: Die Beeren sollen auch Mundgeruch vorbeugen und das Immunsystem stärken. Achtung: Wacholderbeeren fördern die Verdauung und sollten nicht übermäßig verzehrt werden.
#Hausmittel15 – Schwarzkümmelöl
Der “Echte Schwarzkümmel” ist nicht nur in Europa, sondern auch in Asien fester Bestandteil der Naturheilkunde. Die Superpower der Pflanze liegt in den Samen, aus denen auch das Öl gewonnen wird. Diese enthalten unter anderem ätherische Öle, Aminosäuren, Cumarine und Saponinen. In Bezug auf Zahnschmerzen sind insbesondere die entzündungshemmende, schmerzlindernde und antibakterielle Wirkung zu nennen. Hierzu kann das Öl am besten verdünnt mit etwas Wasser als Spülung angewendet werden.
Verschiedene Arten von Zahnschmerzen und ihre Ursachen
Nein, Zahnschmerzen sind nicht gleich Zahnschmerzen. Sie fühlen sich unterschiedlich an und jeder Mensch empfindet sie anders. Die jeweilige Behandlung hat natürlich immer die konkreten Ursachen im Blick – und die können sehr unterschiedlich sein.
Zahnschmerzen durch Karies
Eine der Hauptverdächtigen bei Zahnschmerzen ist Karies. Die sogenannte Zahnfäule entsteht in der Regel durch die ungesunde Kombination aus einer mangelnden Mundhygiene und einer falschen Ernährung. Besonders in den Zahnzwischenräumen fühlen sich die Kariesbakterien wohl. Sie überleben dort oft die tägliche Zahnpflege, weil der Bürstenkopf nicht bis in die engen Zwischenräume kommt.
Zahnschmerzen durch defekte Füllungen
Wenn Füllungen nicht richtig sitzen oder undicht sind, kann das auch ein Grund für Zahnschmerzen sein. Das kann zum Beispiel passieren, wenn bei der Entfernung von Karies noch kranke Stellen übrig geblieben sind und der Zahn unterhalb der Füllung weiter leidet. Bei einer undichten Füllung reagiert der Zahn hingegen sehr empfindlich auf Heißes und Kaltes.
Zahnschmerzen durch entzündete Zahnnerven
Ein entzündeter Nerv gehört auf der Hitliste der unangenehmsten Zahnschmerzen mit Sicherheit unter die Top Drei. Ursachen für die schmerzhafte Entzündung sind in der Regel:
- tief sitzende Karies
- mechanische Reizungen, zum Beispiel durch zu große Füllungen
- Hitzeschäden beim Abschleifen des Zahns
Die Entzündung entsteht, wenn Bakterien den Nerv reizen. Dadurch steigt der Druck im Inneren des Zahns an und kann nicht entweichen. Die Folge: Der Zahn stirbt ab. Doch das ist nicht das Ende des Leidens: Der Körper versucht, die abgestorbenen Gewebereste loszuwerden, und es kommt erneut zu einer Entzündung. Davon kann sogar der Knochen um die Wurzelspitze betroffen sein.
Zahnschmerzen durch freiliegende Zahnhälse
Was in der Fachsprache als Dentinhypersensibilität bekannt ist, kennen wir in der Regel als „Autsch“ nach etwas Heißem oder Kaltem. Schuld daran sind freiliegende Zahnhälse. Der Zahnhals liegt normalerweise gut geschützt unter dem Zahnfleisch und kommt mit heißen oder kalten Getränken nicht in Kontakt. Durch eine Zahnfleischentzündung kann sich das Zahnfleisch aber zurückziehen und die empfindliche Stelle des Zahns freilegen.
Tausende feine Kanälchen im Zahnhals führen direkt ins Zahnmark. Starke Temperaturschwankungen mögen sie gar nicht. Auf Hitze oder Kälte reagieren sie äußerst gereizt und schicken blitzartige Schmerzen als Botschaft an unser Gehirn.
Zahnschmerzen durch einen Zahnunfall
Bei Kindern ist es schnell passiert, dass ein Zahn das Herumtollen auf dem Spielplatz nicht schadlos übersteht. Ein Zahnunfall ist meist jedoch weniger schmerzhaft als die Folgen. Die Bayerische Landeszahnärztekammer schreibt dazu: „Abgesplitterte Zahnteile können sich auf den Zahnschmelz begrenzen oder bis in die darunterliegende Dentinschicht (Zahnbein) ausbreiten. Ist Letzteres der Fall, besteht die Gefahr, dass der Zahnnerv freigelegt wird.“
Und wenn der Zahnnerv im Spiel ist, hat das meist keine guten Folgen für das Wohlbefinden. Der verletzte Zahn reagiert extrem empfindlich auf Druck und Berührung. In der Regel kann der Profi in der Praxis einen abgebrochenen oder verloren gegangenen Zahn noch retten. Dabei zählt jedoch jede Sekunde!
Weitere mögliche Ursachen von Zahnschmerzen
- Fehlstellungen der Zähne
- Erkältung
- Ohrenschmerzen
- Migräne
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
- Zähneknirschen
- Infektionen wie Nasennebenhöhlenentzündungen
- Spannungsdruck bei durchbrechenden Zähnen
Zahnschmerzen vermeiden durch die richtige Vorsorge vorbeugen
Wie auch immer die Schmerzbotschaft lautet: Dahinter steckt eine Ursache. Deswegen ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln. Mit Schmerztabletten verschwindet das unangenehme Gefühl vielleicht – auf Dauer macht es die Sache aber meistens nur schlimmer. Der Zahnarzt packt das Problem an der Wurzel und findet in der Praxis den Grund für die Schmerzen. Wird die Ursache nicht behandelt, kommen die Schmerzen irgendwann wieder.
Das beste Mittel gegen Schmerzen ist natürlich die Vorsorge. Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sind normalerweise frei von Beschwerden.
- Die Mundhygiene zu Hause legt die Basis für ein zahngesundes Leben.
- Gehen Sie mindestens zweimal jährlich zur zahnärztlichen Prophylaxe und zur Professionellen Zahnreinigung (PZR).
- Eine möglichst zuckerfreie Ernährung ist gesund für die Zähne und für den gesamten Organismus.
Tag der Zahnschmerzen
Übrigens: Die Zahnschmerzen rücken sogar an einem bestimmten Tag weltweit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Der 9. Februar ist der Tag der Zahnschmerzen. An diesem Tag soll erklärt werden, was Zahnschmerzen sind, wie sie entstehen und wie sie vermieden werden können.
Der zahnmedizinischen Fachbeirat von information-mundgesundheit.de
Dieser Artikel wurde von der Information-Mundgesundheit Redaktion nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und erstellt. Die Informationen ersetzen in keiner Weise den zahnärztlichen Rat und den Besuch in der Zahnarztpraxis. Die Redaktion wird unterstützt von unserem zahnmedizinischen Fachbeirat, der unsere Artikel, sofern es aktuell möglich ist, fachlich prüft. ⏩ Der Fachbeirat von Information-Mundgesundheit
Ein wichtiges Thema, das viele Patienten interessiert!
Selbst mit Teebaumöl guten Erfolg gehabt
Danke für die guten Tipps zum Lösungsansatz bei Zahnschmerzen. Manchmal dauern die Zahnschmerzen nur ganz kurz oder sind ganz schwach und dann plötzlich wieder weg. Eine Bekannte hat das ab und zu, wenig später folgt dann der Besuch beim Zahnarzt. Dieser stellt dann fest, dass ein Nerv abgestorben ist und die Wurzelbehandlung doch tatsächlich ohne Betäubung möglich ist.
Halten die Menschen es nicht mehr mit ihren Zahnschmerzen aus, sollten sie aber trotzdem zum Zahnarzt gehen. Einige Leiden lassen sich mit Hausmitteln behandeln, das ist aber nicht mit allen so und bevor die Erkrankungen im Mund sich ausbreiten und andere Teile des Körpers beeinflussen, sollte man sich ruhig an die Schulmedizin wenden. Alkohol hilf bei jeder Form von Schmerz, aber auf Dauer schadet er auch.
Wenn man einen wackeligen Zahn hat der aber noch fest drin hängt und man starke Schmerzen hat und kein Zahnarzt da ist was kann man tun außer denn Zahn zu ziehen
In jedem Fall IMMER den ZAHNARZT aufsuchen. Wenn keiner in der Nähe ist, den ZAHNÄRZTLICHEN NOTDIENST anrufen – NIEMALS alleine handeln!
auf Ingwer beissen. betäubt den schmerz
Wow, das nenne ich mal einen hammer Artikel ! Vor allem der vorvorletzte Absatz hat mich ziemlich überrascht. Würde mich über einen weiteren Artikel zu einem ähnlichen Thema freuen! Liebe Grüße und weiter so.